Die Costa Smeralda ist ein Synonym für italienisches Lebensgefühl: gutes Essen, geselliges Beisammensein und lockere Atmosphäre. Stationen dieser 7-tägigen Urlaubsreise mit dem Kreuzfahrtschiff sind Rom, Marseille, Barcelona, Mallorca und Sizilien.
Schwierige Entscheidung nachmittags bei Amarillo auf Deck acht: Pistazie oder Haselnuss? Oder doch lieber Vanille? Eigentlich egal, bei einem italienischen Gelato kann man nichts falsch machen. Wie kriegen die Italiener das bloß hin, ein Eis, das so cremig, so verführerisch lecker schmeckt? Es muss Magie sein. An der Reling stehend, mein Gelato in der Hand, Sonne im Gesicht und einer Prise Salzluft genieße ich diesen Moment in vollen Zügen. Und davon wird es in den nächsten Tagen unserer Mittelmeerkreuzfahrt noch so einige geben.
Drei Tage zuvor. Ich stehe in Rom-Civitiavecchia am Pier und schaue nach oben. Riesig wirkt die Costa Smeralda mit ihren 19 Decks und einer Länge von 337 Metern. Insgesamt gibt es 2.600 Kabinen für 6.600 Gäste und mehr als 1.500 Besatzungsmitglieder.
Eignet sich eine Kreuzfahrt überhaupt für Reisetypen wie mich, die meist individuell unterwegs sind? Bisher war ich nur ein paar mal auf Flüssen unterwegs. Berichte über das Leben auf deutschen Clubschiffen haben mich davon abgehalten, eine Kreuzfahrt als Urlaubsreise zu unternehmen. Was mache ich, wenn es mir „zu überlaufen“ wird, schließlich kann ich nicht einfach weg auf dem Meer.
Die Neugier siegt. Ich möchte erfahren, warum jedes Jahr zig Millionen Menschen eine Urlaubsreise auf einem Kreuzfahrtschiff buchen. Die können doch nicht alle irren, oder? Eine Woche Mittelmeerkreuzfahrt liegt vor mir – und ich freue mich auf ein ganz neues Erlebnis.
Inhaltsverzeichnis
Mittelmeerkreuzfahrt – Boarding: willkommen auf der Costa Smeralda
Das Einschiffen im Hafenterminal in Rom-Civitavecchia läuft ähnlich ab wie am Flughafen: Koffer abgeben, einchecken und dann warten.
Auf dem Schiff fühle ich mich zunächst etwas orientierungslos. Wo finde ich meine Kabine? Wie komme ich an den Schlüssel? Außer mir scheinen alle zu wissen, wie das hier läuft und dass die Zimmertür offen steht. Auch das Gepäck wird direkt in die Kabine gebracht. Einmal Kreuzfahrer, immer Kreuzfahrer, erklärt mir einer und zeigt stolz seine Costa-Club-Mitgliedskarte.
Meine Kabine auf Deck 11 ist so gemütlich wie zweckmäßig eingerichtet und hat einen Balkon, selbst vom Bad aus kann ich das Meer sehen. Oder den Hafen, denn die Costa Smeralda legt meist abends ab und gleitet mit etwa 18 Knoten ruhig durch die Nacht. Beim Aufwachen am nächsten Morgen sind wir bereits im nächsten Hafen angekommen. Und doch in Italien, denn die Kabinen sind stilistisch inspiriert von Rom, Palermo, Venedig oder Mailand, die den jeweiligen Decks ihren Namen geben.
Das mit dem Verlaufen wird nach zwei Tagen auch besser: Beinahe jedes Deck hat eine eigene Farbwelt, was es nicht nur Kindern an Bord einfacher macht, sich zu orientieren.
Italienisches Design trifft auf lässige Atmosphäre an Bord
Costa ist Italien, das spürt man an jedem Ort an Bord. Und wie könnte es anders sein, spielt Design eine große Rolle. Davon verstehen die Italiener mindestens so viel wie von Eis.
Costa Crociere hat vier führende Designbüros ausgewählt, um die Innenräume des neuen Flaggschiffs Costa Smeralda zu gestalten – als Hommage an Italien. Dafür wurde ein innovatives neues Designkonzept umgesetzt unter Leitung von Creative Director Adam D. Tihany.
Sogar ein eigenes Design-Museum gibt es an Bord der Costa Smeralda. CoDe, die Costa Design Collection, zeigt das Beste aus den Bereichen Produktdesign, Mode, Transport und Kino. Wer da durch spaziert auf dem roten Teppich, fühlt sich beinahe selbst wie ein Star.
Und das ist das Schöne an der Costa Smeralda: Es gibt keinen Dresscode. Jeder kleidet sich, wie er will. Lässig-leger oder Glitzer-Abendrobe – alles passt. Vor allem abends machen sich die Italiener, die an Bord deutlich in der Überzahl sind, gern chic. Man trifft sich auf der Piazza am Heck oder Bug des Schiffes oder nimmt einen Aperitif an einer der Bars. Und davon gibt es reichlich auf der Costa Smeralda. Mit einem Campari in den Sonnenuntergang zu fahren, bringt definitiv Urlaubslaune.
Von Pizza bis Sterneküche: kulinarische Vielfalt & nachhaltiges Foodkonzept auf der Costa Smeralda
Eine Woche Kreuzfahrt reicht kaum aus, um alle 16 Restaurants auszuprobieren, dazu kommen 19 Bars oder Lounges wie die Ferrari Spumante Bar, die Aperol Spritz Bar auf dem Außendeck, die elegante Campari Bar. Kulinarisch hat die Costa Smeralda also einiges zu bieten: von der Pummi d’Oro Pizzeria, Poke Bowls, Sushi-Bar, Erlebnisrestaurant Teppanyaki bis zum Gourmetrestaurant Archipelago, dessen Menüs von drei Sterneköchen kreiiert wurden. Wirklich außergewöhnlich finde ich die Idee, Plankton in verschiedenen Varianten zu servieren.
Das Essen in den drei Hauptrestaurants ist im Reisepreis inklusive: im Familienrestaurant Tutti a Tavola, im Buffetrestaurant Sagra dei Sapori oder im Ristorante Arlecchino, das an eine Villa mit vielen Räumen erinnert. Abends steht ein Drei-Gänge-Menü zur Verfügung. Beim Hauptgericht gefällt mir besonders das Destination Dish, ein typisches Gericht aus der nächsten Region, die wir anlaufen.
Köstlich ist auch die Pizza Margarita in der Pummi d’Oro Pizzeria. Kein Wunder, am Werk sind echte Pizzabäcker aus Sizilien, die ihr Handwerk verstehen. Das Geheimnis: den Sauerteig lange ruhen lassen, wie man das eben macht in einer guten Pizzeria. Inklusive dem showreifen in-die-Luft-werfen des Pizzateigs. Zur Happy Hour brummt das Sushino: Sushi-Stücke für vier Euro und zwar richtig gut. Von der Campari-Bar nebenan kommt der Aperitif. Dolce Vita mal cross over. Im Teppanyaki-Restaurant steht die Show im Vordergrund, Jakobsmuscheln und Languste mit Yuzu-Sauce sind leider nur Statisten, die sicher mehr können.
Was immer geht in Italien: ein café. Der Espresso von Illy oder ein Cappucino am Morgen auf dem noch fast leeren Deck (Italiener sind anscheinend Langschläfer) machen munter und die nächste Café-Bar ist nie weit auf der Costa Smeralda. Überhaupt finde ich jederzeit ein ruhiges Plätzchen auf dem Schiff, was nicht nur an der geringeren Auslastung als üblich liegen mag.
Übrigens: Das Eis für die Amarillo-Bar wird an Bord aus nachhaltig produzierten Basiszutaten hergestellt, wie übrigens auch die Desserts.
Und die sind der Hammer!
Der Sizilianer Riccardo Bellaera, seit 2012 Corporate Pastry & Bakery Chef bei Costa Crociere, kümmert sich nicht nur um die Kreation der himmlischen Teilchen, sondern auch darum, dass diese auf allen Schiffen gleich gut schmecken. Alle zwei Wochen wechselt Riccardo das Schiff und schaut dem Personal über die Schulter.
Im LAB-Restaurant, dem so genannten Geschmackslabor, habe ich ihn besucht und durfte einige seiner Desserts probieren, die wie wahre Kunstwerke daherkommen. Mein Favorit? Alle!
Wer will, bekommt in diesem „Labor“-Restaurant nach Anmeldung Tricks und Tipps von den Bordköchen und kann mit ihnen gemeinsam kochen. Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Konsum von Lebensmitteln sind ebenso Teil des Konzepts 4GoodFood der italienischen Reederei, das diese zusammen mit Sternekoch Bruno Barbieri entwickelte.
Die Herausforderung bei einer Kreuzfahrt besteht ja darin, Vielfalt zu bieten ohne Verschwendung von Lebensmitteln sowie hohe Qualität mit einem geringen Budget in Einklang zu bringen. Costa hat einen Weg gefunden: Frische lokale Zutaten in den Häfen beziehen statt Tiefkühlware und regionale italienische Rezepte – insgesamt 572 Gerichte auf den Costa-Schiffen wurden dafür überarbeitet.
Und: Die verbrauchte Proviantmenge in der Küche wird kontrolliert. Tatsächlich wird das übrig gebliebene Essen auf jedem Teller in der Kombüse gewogen und von einem Computersystem erfasst. Kartoffeln, Gemüse, Fleisch, Obst – es soll bestenfalls nur noch zubereitet werden, was auch an Bord gebraucht und gegessen wird.
Costa Crociere arbeitet außerdem mit den Tafeln in Italien zusammen. Überschüssiges Essen wird noch an Bord als fertige Mahlzeit verpackt und an Hilfsbedürftige im Umkreis der Häfen Savona und Civitiavecchia verteilt.
Abends im Colosseo: Die Show beginnt
Piano-Bar, Theater, Casino oder ein Spaziergang auf der Passeggiata Volare, dem Skywalk auf dem Oberdeck, 65 Meter über dem Meer – langweilig wird es mir auf der Costa Smeralda zu keiner Zeit. Besonders angenehm finde ich, dass es keine aufdringliche Animation gibt. Die Crew ist präsent, hilfsbereit und freundlich, aber dezent.
Morgengymnastik zum Muskeln aufwecken, in einem der 13 Pools planschen oder abends tanzen auf der Piazza di Spagna auf Deck 16 – jeder kann, keiner muss irgend etwas mitmachen.
Stattdessen: einfach von seinem Lieblingsplatz aus aufs Meer schauen. Die Küste von Sardinien vorbeiziehen sehen, mit etwas Glück Delfine beobachten, den glimmenden Vulkan auf Stromboli im Mondlicht bestaunen oder die Meerenge von Messina von oben betrachten. Im Liegestuhl oder an der Open-Air-Bar. Gut, dass es einen Seetag gibt, wo ich das Schiff ausgiebig erkunden kann, ohne an Land etwas zu verpassen.
Akrobatik, Tanz und Musical – nach dem Abendessen ist Showtime im Colosseo. In der Mitte der Costa Smeralda befindet sich das über drei Decks reichende Theater. Hier sowie in den angrenzenden Bars und Lounges trifft man sich, um den Tag ausklingen zu lassen.
Mittelmeerkreuzfahrt: heute Barcelona, morgen Sizilien – Ausflüge an Land
Nachts fahren und tagsüber Landausflüge unternehmen – das macht eine Urlaubsreise auf einem Kreuzfahrtschiff abwechslungsreich. Auf unserer Route durch das Mittelmeer legen wir in Savona, Marseille, Barcelona, Palma de Mallorca und Messina an. Entdecken Trüffel und Barolo im Piemont, kochen Paella in Barcelona, streifen durch die hübsche Altstadt von Palma und besuchen das antike Theater von Taormina auf Sizilien. Jeder dieser Orte fasziniert auf seine Weise und kann doch nur eine Stippvisite sein. Oder ein Grund wiederzukommen.
Wobei, es warten noch so viele neue Routen, nicht nur im Mittelmeer. Mit dem Schwesterschiff Costa Toscana bekommt die Flotte 2022 zudem ein weiteres modernes Schiff, auf dem sich eine Mittelmeerkreuzfahrt mit gutem Gewissen vereinbaren lässt. Denn sowohl die Smeralda als auch die Toscana fahren mit Flüssigerdgas (LNG), dem saubersten fossilen Brennstoff der Welt. Sowohl im Hafen als auch während der Fahrt versorgt es das Schiff zu hundert Prozent mit der erforderlichen Energie.
Nicht nur das: Durch den Betrieb mit LNG ist es möglich, die Emissionen von Schwefeldioxid und Feinstaub praktisch zu eliminieren und gleichzeitig die Emissionen von Stickoxiden und CO2 deutlich zu senken. An Bord verarbeiten spezielle Entsalzungsanlagen Meerwasser, um den täglichen Wasserbedarf zu decken. Der Energieverbrauch wird dank eines intelligenten Energieeffizienzsystems auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus werden an Bord Materialien wie Plastik, Papier, Glas und Aluminium zu 100 Prozent getrennt gesammelt und recycelt.
Mehr Infos zum Schiff und den Routen findest du unter www.costakreuzfahrten.de.
Titelfoto: ©Costa Crociere
Weitere Eindrücke von unserer Mittelmeerkreuzfahrt auf der Costa Smeralda gibts im Blog von Tanja, die unter anderem ihre Lieblingsplätze auf dem Schiff vorstellt.
Hinweis: Das ist ein redaktioneller Beitrag, der unter Umständen dennoch eine werbliche Wirkung entfalten könnte. Zu dieser Pressereise wurde ich von Costa Crociere eingeladen. Bei meinen Recherchen arbeite ich wie branchenüblich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.
1 Kommentar
Danke für as Mitnehmen auf die schöne Reise und Kreuzfahrt! Da werden Erinnerungen wach. Zu gern würde ich jetzt wieder meinen Koffer packen und mit Dir an Deck aufs Meer schauen!
Ganz liebe Grüße,
Tanja