Ein paar Tage ausspannen, aber ohne endlose Anreise. Wellness und gutes Essen genießen, so der Plan. Das Mawell-Resort im Hohenlohe, weniger als eine Stunde von Stuttgart entfernt, erscheint uns dafür perfekt.
Gut erreichbar und doch mitten im Nirgendwo. Viel Grün, sanfte Hügel, das Schloss von Langenburg ist von Weitem zu sehen. Das Hohenlohe wirkt unspektakulär – genau richtig für ein paar ruhige Tage, wenn man nicht von Attraktion zu Attraktion hetzen will, nur um nichts zu verpassen.
8:30 Uhr. Wir kommen im Mawell Resort an, vom Parkplatz durch den „Entschleunigungsgang“ zum Check-in. Unseren Koffer lassen wir an der Rezeption, der wird später direkt ins Zimmer gebracht.
Wir gehen erst mal Frühstücken. Frisch zubereitetes Rührei, eine gute Auswahl am Buffet, so fängt der Tag gut an. Den Kaffee trinken wir auf der Terrasse. Ich lasse mich in die riesige Loungelandschaft fallen, Füße hoch, genieße die ersten Sonnenstrahlen an diesem Morgen.
Es beginnt hier, sagen die Maweller. Stimmt, wir genießen das gebuchte Paket „Wellness-Fan für zwei Nächte“ vom ersten Moment an in vollen Zügen.
Nach dem Frühstück schlüpfen wir in den Bademantel und suchen einen schönen Platz, nur wo ist der schönste? Im Strandkorb am Hang, unverbaubar mit Blick auf’s Schloss Langenburg, auf den Liegen am Naturteich, auf der Terrasse, der Waldlounge …?
Auf der Hängeliege schaukele ich in den Tag, zweihundert Meter über dem Tal. Später wechseln wir in eines der kleinen „Strandkorb-Nester“, die über Treppen und Felspfade verbunden sind. Alles verläuft sich, jeder findet sein Ruheplätzchen.
Wie ein Hochsitz thront die Jägersauna am Waldhang, wo wir mit herrlichem Blick auf die weite Landschaft schwitzen.
Anschließend entspannen im Pool. Ich schwimme auf den Wald zu, scheinbar direkt hinein in die Baumkronen, mit den Vögeln auf Augenhöhe. Die Robinien wiegen sich im Wind, die Eiche taucht ihre Äste fast ins Wasser hinein. Ein Sonnenblinzeln durchs Laub, ich fühle mich im warmen Wasser geborgen, höre Vögel singen, ab und zu huscht einer vorbei. Ob sie wohl gern mit plantschen würden?
13:00 Uhr. Aufgusszeit in der Panoramasauna. Die ist zum Glück so geräumig, dass wir nicht wie in einer Sardinenbüchse schmoren, sehr angenehm. Akazienduft weckt Erinnerungen an den mediterranen Süden, ich schließe die Augen, heiße Luft streichelt meine Haut.
Zum Abkühlen verschwinde ich zwischen den Felsen. Die sind aus echtem Muschelkalk, keine Plastikattrappen wie in den Kunsttropenwelten. Da, wo jetzt im Mawell Resort die Duschen sind, standen schon immer Felsen, manche seit 240 Millionen Jahren. Ein überdimensionaler Bohrer fräste die „Duschkabinen“ canyonartig in den Stein.
Im Panoramarestaurant lauert seit 13 Uhr die Kuchenfraktion: Erdbeere, Aprikose, Apfel, Käse, Zwetschge, Kirsch mit Baiser … Oder doch lieber ein Quiche Lorraine? Wer schafft es da bitte, nur e i n kleines Stückchen zu kosten?
Wer will, kann hier fast den ganzen Tag lang essen: Ab 16 Uhr folgt das Vital-Buffet, wo man sich bis 19 Uhr ein Menü nach Lust und Laune zusammenstellen kann.
16:00 Uhr. Klangschalenmeditation. Um mich herum wird es dunkel und sehr still, nur das Neofadenmuster an der Decke wirft ein spärliches Licht in den schwarzen Raum. Einige Gäste sind bereits hörbar entspannt. Die Meditationsreise beginnt. Meine Glieder werden schwer.
Später in der Salzgrotte. Eine Runde durch das Becken mit rosa Himalajasalz stapfen, herrlich. Das ist Peeling für die Füße, babyzart sind diese anschließend. Jetzt noch ein bisschen ins Solebad legen und im Salzwasser dem Flackern der Kerzenlichtlaternen zuschauen. Ein kleines Nickerchen vor dem Abendessen.
20:15 Uhr in der Tenne: gedämpftes Licht, helles Holz, Schaffelle, rote Polster – urgemütlich. Wir bekommen einen Platz am Tresen, der sich als Oval um die offene Küche zieht. Drei Köche bereiten das Menü vor unseren Augen zu.
Das Tomatenpesto mit Minibrötchen und Öl vom Hokkaidokürbis sowie der von Vitello Tonnato inspirierte Salat sind ein feiner Auftakt für das Fünfgang-Menü. Kreativ, lecker und reichlich.
22:00 Uhr. Ein schöner Tag geht zu Ende. Wir sitzen noch eine Weile am Kaminfeuer im Garten und wundern uns darüber, das auch Nichtstun so müde machen kann. Vielleicht sind wir aber auch einfach nur tief entspannt.
6:00 Uhr am nächsten Morgen.
Ich blinzele. Blauer Himmel, die Sonne ist schon da, viel Grün sowieso, Blätter rascheln im Wind, irgendwo läuten Glocken. Ich drehe mich noch mal um. Bis zum Frühstück ist noch Zeit.
Es beginnt wirklich hier.
Heute. Morgen. Murmeltiertage.
Was uns noch gefallen hat im Mawell Resort: Wellness kann auch nachhaltig sein. Das Hotel wurde in die Umgebung integriert, mit natürlichen Rohstoffen gebaut, Wasser und Energie wird selbst aufbereitet bzw. erzeugt. Die überschüssige Wärme bekommt die örtliche Schule und der Kindergarten von Langenburg, gekocht wird mit Zutaten von Bauern und Zulieferern aus der Region und die Kräuter kommen aus dem eigenen Garten.
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Infos:
Anreise: Mit dem Auto von der A6 Heilbronn-Nürnberg (Ausfahrt Wolpertshausen), Richtung Langenburg bzw. von der A7 Würzburg-Ulm (Ausfahrt Rothenburg) Richtung Ansbach über Blaufelden nach Langenburg.
Zimmerpreise und Pakete: siehe Hotel-Website. Wir haben das Arrangement „Wellness-Fan 2 Nächte“ gebucht.
Kontakt: Mawell Resort GmbH, Roseneck 5, 74595 Langenburg, Telefon: 07905 9414-0, info@ mawell-resort.de, www.mawell-resort.de