Die griechische Küche hat mehr zu bieten als Gyros und Tzatziki. Vor allem auf den Inseln gibt es sensationell guten Fisch und Meeresfrüchte.

Bei unserem Inselhopping Griechenland haben wir uns die vielleicht schönste der Kykladen-Inseln für den Schluss aufgehoben: Paros. Die Strände sind schön und Restaurants gibts wie Sand am Meer – Tavernen, Bars und Cafés. Gerade in den beiden Hauptorten Parikia und Naoussa reiht sich teilweise ein Lokal ans andere, ein paar Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die Panagia Ekatontapyliani gibts ebenso. Gemütlich sitzen in den engen Gassen, am Meer oder an den kleinen Fischerhäfen – die Vielfalt im Paros-Urlaub ist schier unbegrenzt.

Essen & Trinken wie die Einheimischen: Paros Restaurant-Tipps 

Am liebsten sind uns Restaurants, in denen auch die Einheimischen essen und davon haben wir reichlich auf der Kykladen-Insel entdeckt. Hier sind unsere zehn Favoriten. Wie immer, alle selbst getestet 🙂

Paros Griechenland: Taverna Mouragio, Parikia

Direkt an der Main Seaside Road hat man im Mouragio zwei Möglichkeiten der Platzwahl: Im Freien sitzen in Wassernähe, wenn abends noch was frei ist, oder Indoor – auch gut, man bekommt hier so einiges von der griechischen „Restaurant-Atmosphäre“ mit.

Hier essen wir zum ersten Mal Gouna.

Als wir tags zuvor bei einem Fischhändler vorbeilaufen, liegen in der Sonne Makrelen: ohne Kopf, längs aufgeschnitten, aber nicht komplett getrennt, ohne Mittelgräte, gesalzen und gepfeffert. Wir fragen den Händler, was dies wird. Nach einem Tag in der Sonne werden die getrockneten Makrelen in den Küchen der Restaurants zu Gouna, erklärt er uns. Die Fische werden auf dem Holzkohlegrill zubereitet sowie mit einem Dressing aus Olivenöl, Zitrone und Oregano beträufelt serviert – sehr traditionell und typisch für die griechische Küche.

Skepsis macht sich breit bei mir als erklärtem Gegner von Stockfisch, Dörrfisch und ähnlichem. Aber da ich alles probiere … Mein Fazit: sehr lecker! Schade, dass ich meinen Gouna-Teller mit Antje teilen muss, im Tausch gegen den ebenfalls leckeren gegrillten Tintenfisch (wir praktizieren gerne Teller-Tausch, das erweitert den Horizont glatt auf das Doppelte!).

Danke Theo! Du hast uns, völlig unaufdringlich, dein Lokal schmackhaft gemacht. Wir hätten was verpasst – und wünschen der Familie Tsantalis, die das Mouragio nun schon seit über 30 Jahren führt, ein langes Leben!

Paros Griechenland: Café Symposium, Parikia

Auf der kleinen Terrasse mit ihren fünf, sechs Tischen sitzt man unter einem Dach aus zwei riesigen Bougainvilleen. Das Frühstücksangebot ist sehr umfangreich, zudem gibt es Snacks, Joghurts, Biere, einige Weine, Cocktails.

Der griechische Kaffee ist richtig gut und wird zusammen mit einem Glas Wasser im traditionellen Mokka-Kännchen serviert. Wenn du willst, zeigt dir die sehr umtriebige und freundliche Wirtin auch, wie man den „Greek Coffee“ richtig einschenkt.

Von der Terrasse aus kann man die Leute beim Flanieren durch die Altstadt „studieren“. `Ne Stunde chillen mit nur einem Getränk ist hier auch kein Problem. Bei Free Wifi schon mal die nächste Location für den Abend klarmachen – da vergisst man gern die Zeit …

Paros Griechenland: Yemeni, Naoussa

Eindrucksvoll ist die von Hand geschriebene Weinkarte in Buchform, fast wie ein Schulheft. Für jede Weinfarbe ein eigenes Buch. Eine stattliche Vielzahl an Postionen. Die Empfehlung von Nikos, dem „Weinmann“ des Hauses, nehmen wir gerne an: Assyrtiko von Moraïtis, d e m Weingut auf Paros. Ein toller, hochwertiger Wein, frisch, mineralisch, mit feiner Frucht, der mit 38,50 Euro aber auch schon ordentlich zu Buche schlägt.

Das Yemeni gilt als eines der besten Restaurants der Insel Paros, preislich sind wir hier schon in einem höheren Segment. Nicht nur Griechisches in moderner Interpretation steht auf der Liste, auch Chicken Cayenne, verschiedene Steaks, Pasti und Risotti.

In der Altstadt von Naoussa gelegen, von April bis Oktober täglich ab sechs Uhr abends geöffnet. Reservierung ist empfehlenswert.

Paros Griechenland: Halaris Ouzery, Piso Livadi

Hier sitzt man gemütlich an der Waterfront von Piso Livadi, einem kleinen und sehr ruhigen Örtchen an der Ostküste von Paros – mit Blick auf Fischerboote, feinen Sandstrand und den Berg Kephalos.

Fischfans kommen hier voll auf ihre Kosten. In diesem Familienbetrieb fahren die Männer noch selbst jeden Tag zum Fischen raus. Als besonderer Tipp gilt im Halaris der Schwertfisch. Wir sind über die Mittagszeit da und mit ein paar leichten Vorspeisen hochzufrieden. Besonders der Rochen-Salat war genial.

Aus einer beachtlichen Auswahl diverser Ouzos findet man sicherlich, je nach Tageszeit und -form und auch in Verbindung mit Essen, seinen Favoriten. Auch hier ist, wie fast überall, der Hauswein preiswert und lecker.

Und nach dem Essen sind die schönsten Strände von Paros nur einen Katzensprung entfernt. 

Paros Griechenland: Fotis Art Café, Naoussa

Gibt es einen schöneren Ort, in einem Café zu sitzen als hier, fragen wir uns. Wir sitzen auf den weißen Lounge-Möbeln des Fotis, gerade mal zwei, drei Meter vom Meer entfernt. Hören das Plätschern kleiner Wellen, die an die Steine schlagen, vereinzeltes Möwen-Kreischen, untermalt von dezenter Lounge-Musik – und finden: es ist super hier!

Als Anlaufstelle für `nen Kaffee (Antje wird zum Cappucino-Freddo-Fan, für mich immer Greek Coffee, was sonst), ein Glas guten offenen Wein, den abendlichen Apéro oder einen Absacker ist das Fotis unsere erste Wahl.

Kleine Snacks und nette Bedienungen runden das Gesamtbild ab: für uns ein „place to be“ in Naoussa!

Paros Griechenland: Anna & Giorgos Taverna, Marpissa

Danke Internet, danke TripAdvisor! Bei aller gebotener Vorsicht bei vielen Paros Restaurant-Tipps und Bewertungen: Hier lässt es sich gut essen, meinen auch wir. Unweit des Ortes, an der Straße nach Logaras gelegen, betreiben Anna, die die Küche schmeißt, und Giorgos als charmanter Gastgeber ihren Familienbetrieb.

Die Klassiker der griechischen Küche finden wir ebenso auf der Karte, wie verschiedene Gerichte aus dem Ofen. Wechselnde Eintöpfe, hausgekocht – wie bei Muttern, sagt man doch so schön. Das Schnecken-Stifado (Eintopf) ist sensationell. Die Portionen sind ordentlich groß, die Preise dagegen vergleichsweise klein.

Für die interessante Auswahl an Bieren verschiedener Mikro-Brauereien verzichte ich sogar gerne mal auf den Weinkonsum. Der Haus-Rosé, das halbe Kilo (griechisch umgangssprachlich für einen halben Liter) vier Euro, ist auch gut – stelle ich beim Parallel-Verkosten fest (probiert wird alles). Der kräftige und sicherlich verdauungsfördernde Souma (Tresterbrand) vom Haus zum Abschluss ist zwar gut gemeint, aber dafür elf, zwölf Kilometer bergauf, bergab nach Naoussa zu unserem Häusle laufen … nö!

Paros Griechenland: To Spitiko, Parikia

Ebenfalls an der Main Seaside Road von Parikia in unmittelbarer Nachbarschaft zum oben beschriebenen Mouragio gelegen, bieten sich hier ebenfalls mehrere Optionen an: drinnen oder draußen sitzen. Dabei ist abends draußen ein Muss, schon allein wegen des Sonnenuntergangs, den wir bei Wein und Kerzenschein (wie romantisch!) genießen.

Verschiedene Meze locken ebenso wie all die traditionellen Gerichte, die wir so lieben. Dazu Meeresfrüchte und Fisch. Der Cuttlefish, langsam gegart mit Spinat ist echt empfehlenswert. Cuttlefish ist eine Unterart des Tintenfisches mit sehr zartem Fleisch. Das Kebab Yaourtlou auf Pita-Brot ist für alle, die lieber Fleisch mögen, eine gute Alternative.

Spitikó bedeutet wohl soviel wie „hausgemacht“ – das schmeckt man.

Paros Griechenland: Taverna Kolibithres, bei Naoussa

Was ist besser als die Strände auf die Kykladen Inseln? Die kleinen Tavernen am Meer! Von der Terrasse des Kolibithres haben wir einem wunderschönen Blick über die große Bucht westlich von Naoussa. Gäste der Taverne bekommen zwei Sonnenliegen mit Schirm gratis am etwa 50 Meter entfernt gelegenen Kolibithres Beach, der als einer der schönsten Strände von Paros gilt. Im sehr klaren und seichten Wasser läuft man dort auf Sand schon mal zweihundert Meter raus (mit meinen 1,91 m geht das für mich auch noch locker hundert Meter weiter).

Diverses aus der griechischen Küche wird hier ohne Schnörkel zubereitet: ob fangfrische gebratene Sardinen, mit einer Prise Meersalz drüber, gegrillten Calamari, Oktopus … Der Gouna vom Holzkohlegrill des Kolibithres ist unser Favorit aus unserer Gouna-Versuchsreihe. Eine sehr harmonische Kombination aus Eigengeschmack, Grillaromen, Olivenöl und Gewürzen. Dazu ein anständiger Rosé aus der Karaffe. Was gibts Schöneres?

Bei der Schreibweise von „Kolibithres“ ist man sich wohl nicht so richtig einig: es kursieren noch Versionen, wie Kolimbithres, Kolymbithres …

Paros Griechenland: Open Garden Restaurant & Lounge, Naoussa

In einer Seitengasse, etwas abgelegen vom Trubel, sitzt man abgeschirmt von den hungrig-neidisch-interessierten Blicken des an den Tischen vorbeilaufenden Volkes.

Regionale Zutaten aus kleiner Produktion, geschmacklich auf das Wesentliche reduziert. So lässt sich am besten der Anspruch der griechisch-belgischen Chefin Elda Molla, die in Naoussa ihr drittes Restaurant eröffnet hat, formulieren.

Mit dem Triple Dip mit Tzatziki, Tarama, geräucherten Auberginen bekommen wir gleichzeitig drei der Klassiker griechischer „Antipasti“ sehr gut zubereitet auf den Tisch: Tarama mit Zitrone und Dill, Tzatziki mit lokalem Joghurt, Gurke, Knoblauch, Petersilie und Auberginen-Mus mit gerösteter Roter Paprika, Knoblauch, dazu warmes Pita-Brot, Tomaten und Oliven.

Sehr gut finden wir auch die Kolokythokeftedes (Zucchini-Kroketten) mit Feta und frischer Minze und leicht scharfer Tomaten-Salsa. Der Gouna schmeckt ganz anders als sonst, weniger kräftig gegrillt, dafür mit mehr Eigengeschmack. Purer eben.

Ein schöner Abend, nur – und das ist eine Momentaufnahme – der anfangs bei noch wenigen Gästen gelangweilte, unwillig wirkende und ständig geräuschvoll mit seinem Kellnermesser spielende Serviergehilfe hat etwas genervt.

Paros Griechenland: Mario Restaurant, Naoussa

Bei Mario, direkt am Fischerhafen, wird griechische Küche modern interpretiert, vor allem die Gerichte aus der Seafood-Ecke, kalt oder warm, sind recht kreativ.

Regionale Weine und viele aus anderen Gegenden Griechenlands werden mit nicht gerade zimperlichen Aufschlägen offeriert. Allerdings schmeckt zu Oktopus oder Calamari ein Weißwein von Paros eben besser als ein Bier. Uns gefällt das Angebot, den gewählten Flaschenwein vorher auf Wohlgefallen prüfen zu können.

Mario, der Patron des Hauses, mit kurzen Hosen und Turnschuhen eher unscheinbar gekleidet, ist ständig mit wachem Auge unterwegs. Begrüßt immer wieder Gäste, hilft bei der Platzwahl, rückt Stühle, Tische, den Heizstrahler … oder bringt einfach nur die noch fehlende Dessertgabel vorbei. Auch der wirklich komplett versalzene Oktopussalat wurde von ihm anstandslos ersetzt.

Inselhopping Griechenland: Taverna Yorgis, Antiparos

Ein Abstecher auf die Nachbarinsel von Paros, der sich kulinarisch lohnt, finden wir. Aus der Vielzahl der Restaurants im Hafenort Antiparos haben wir mit dem Yorgis einen unerwarteten kulinarischen Volltreffer gesetzt.

Tarama verschiedenster Geschmacksausprägungen haben wir in den letzten Tagen probiert. Bei Yorgis ist dieses Tarama mit seiner feinen Dill- und Zwiebelnote für uns das absolute Highlight. Das Ntakos, ein rundes, knuspriges, etwa drei Zentimeter hohes Weizenbrot mit der perfekten Mischung an Tomaten, Kapern und lokalem Weichkäse belegt, dazu Olivenöl und Gewürze: sensationell! Eigentlich sollte es nur ein Aperitiv werden, aber am gegrillten Oktopus (aufgeschnittene Tube, flach gegrillt, schön weich) und gegrilltem Schwertfisch(!)-Souvlaki (der Hit!) sind wir dann doch nicht dran vorbei gekommen. Sogar die beigelegten Pommes schmecken gut. Nach Kartoffeln, nicht nach Fett.

Auch das halbe Kilo Hauswein Rosé ist gut und passt zum Essen.

Die 1,30 Euro pro Person für die zehnminütige Überfahrt nach Antiparos sind gut investiertes Geld für diese Entdeckung.

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Paros Restaurants für jedes Budget

Die Auswahl an Restaurants, Tavernen auf Paros ist groß. Deshalb kann unsere Auswahl nur subjektiv sein.

Je nach Gusto sind hier noch ein paar Beispiele, die wir gerne auch noch geprüft hätten, aber aus Zeitgründen nicht geschafft haben. Hier isst man …

… vornehm: Dyonisos (Naoussa), Levantis (Parikia), Seven Senses (Drios) …

… „Mittelklasse“ in verschiedenen Variationen mit: z.B. in den Tavernas Glafko, Moschonas, Mitsi (alle in Naoussa), Agean Deli, Mira (beide in Parikia), Marakakis (Piso Livadi) …

… preiswert – und diese beiden Lokale haben wir ausprobiert – in den Dorftavernen in Kostos und Prodromos.

Welche Tavernen und Restaurants auf Paros Griechenland haben dir gut gefallen? Wir freuen uns auf weitere Tipps in den Kommentaren!