Ob du bei einer Flusskreuzfahrt nur für einen Tag anlegst oder eine Städtereise übers Wochenende planst, fragst du dich sicher: Welche Sehenswürdigkeiten in Budapest lohnen sich, wenn man nur wenig Zeit hat?
Das Gute: Die meisten Attraktionen liegen so zentral, dass man selbst in ein paar Stunden schon viel erleben kann. Wer länger in der Stadt ist, wird sich dennoch nicht so schnell langweilen. Und selbst im Umkreis von ein, zwei Stunden gibt es einige der Top-Weinregionen von Ungarn zu entdecken.
Doch fangen wir am besten dort an, wo das Herz von Budapest schlägt: am Donau-Korso.
Inhaltsverzeichnis
#1 Donau: Budapest mit dem Schiff entdecken
Eines der Highlights meines Kurztrips nach Budapest war die Schiffsrundfahrt auf der Donau. Vom Wasser aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt, die sich zu beiden Seiten des Flusses erstreckt.
Vor allem am Abend, wenn die Prachtbauten stimmungsvoll beleuchtet sind und glänzen als wären sie aus Gold: Parlament, Fischerbastei oder Burgschloss. Ein Fotomotiv schöner als das andere, ich glaube, ich habe allein an diesem ersten Abend ein paar hundert Bilder geschossen.
Einen schönen Kontrast zum blauschwarzen Abendhimmel geben die weißen Dolomitfelsen des Gellertberges mit der Freiheitsstatue. Festlich beleuchtet auch die Lánchid. Die Kettenbrücke ist die älteste Verbindung zwischen den Stadtteilen Buda und Pest.
Weiter flussabwärts spannt sich die weiße Elisabethbrücke über die Donau. Zwischen hier und der grünen Freiheitsbrücke liegen am Budaer Ufer zwei der schönsten Thermalbäder Budapests: das Gellert- und Rudasbad.
Startpunkt für die Schiffstouren ist der Bootsanleger am Pester Donauufer zwischen Vigado tér und Petöfi tér (gegenüber Marriott Hotel).
Eine günstige Alternative sind die Donau-Linienschiffe (D11/D12), die von der Haller utca im Süden bis nach Újpest/Rómaifürdö im Norden fahren und an mehreren Anlegern halten. An den Sommerwochenenden steuert zusätzlich die Linie D13 die Margaretheninsel an. Fahrpläne unter www.bkk.hu.
Ungewöhnlich ist die kombinierte Stadtrundfahrt – zu Land und auf dem Wasser – mit dem Amphibienbus von Riverride (www.riverride.com)
#2 Fischerbastei & Burgviertel
Weiteres Wahrzeichen von Budapest (neben dem Burgschloss) ist die Fischerbastei, die mit ihren Türmchen von Weitem aussieht wie eine verspielte Märchenburg. Deren sieben Türme stehen für die Magyaren-Stämme. Der Name erinnert an die Fischer, die unterhalb der Burg wohnten und diese im Fall eines Falles verteidigen sollten. Vom Pester Zentrum braucht man etwa 20 Minuten zu Fuß, mit dem Bus die Hälfte der Zeit.
Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit: die historische Standseilbahn Budavári Sikló an der Kettenbrücke. Gebaut wurde der Aufzug 1870 für die königlichen Beamten, damit diese ohne Mühe auf den steilen Burgberg kamen. Die Fahrt auf der nur hundert Meter langen, aber 48 Grad steilen Strecke dauert ein, zwei Minuten.
Ich bin mit dem Linienbus bis zum Disz tér (Paradeplatz) gefahren, der nur ein paar Schritte von der Matthiaskirche entfernt liegt. Den Platz rund um die Kirche mit den bunten Dachziegeln (Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Sisi wurden hier gekrönt) und die dahinter liegende Fischerbastei muss man sich ab dem späten Vormittag zwar mit haufenweise Touristen teilen, doch schon wenige Meter weiter ist von dem Trubel kaum noch etwas zu spüren.
Das Burgviertel mit seinen barocken Häusern präsentiert sich so ziemlich als Gegenteil der romantischen Fischerbastei – bürgerlich, bodenständig und ruhig. Auf der Promenade kann man mit Blick auf die Budaer Berge spazieren und in den Sommermonaten auf der Terrasse bei einem Glas Wein den Sonnenuntergang beobachten.
Das Hotelfrühstück habe ich ausfallen lassen und bin an diesem Vormittag auf der Suche nach einem netten Café. Auch wenn es kein Geheimtipp ist: das Café Ruszwurm ist so eines.
#3 Skulpturen-Schnitzeljagd
Ein Kind, das auf einem Geländer sitzt, ein Mann am Tisch mit einem Buch und Wein, vier Damen mit Schirm – in Budapest stehen überall irgendwelche Skulpturen herum. Wie scheinbar zufällige Alltagsszenen. Irgendwann läuft man achtlos dran vorbei.
Eigentlich schade, denn zu den meisten gibt es eine kleine Geschichte dazu. Wie die von Sindbad im alten Stadtteil Óbuda. Oder die von dem Mädchen, dass so gerne eine Prinzessin wäre. Ein paar von diesen Kunstwerken habe ich entdeckt – mir gefällt diese Art, eine Stadt kennenzulernen.
#4 Kulinarisches Shopping: Große Markthalle Budapest
Ein paar Mitbringsel von der Reise müssen immer sein und die kaufe ich am liebsten auf dem Markt. Oder in der Markthalle. Dass die von Budapest besonders schön sein soll, hatte ich vor meiner Reise schon gehört. Es stimmt. Die Architektur ist außergewöhnlich, vielleicht, weil sich verschiedene Stile vereinen. Außen Neogotik und Barock, innen Industrial.
Zu kaufen gibt’s hier alles, wofür Ungarn bekannt ist: Paprika, Salami und Palinka. Selbst eine gestickte Tunika könnte ich im Obergeschoss auf der Galerie erstehen.
Berge von Paprika in allen Farben und Formen, frisch, getrocknet oder als Pulver. Letzteres ist hübsch verpackt auch ein schönes Geschenk. Ungarische Salami muss natürlich auch noch mit, die “Wintersalami” von Pick sei die beste, sagt meine ungarische Tischnachbarin beim Abendessen. Mit der kalten Jahreszeit hat die Wurst allerdings nichts zu tun, sie heißt so aufgrund der weißen Haut.
Weil wir grad so schön beim Essen sind: Hier sind meine drei Restaurant-Tipps für Budapest.
#5 Gut und günstig essen in Budapest
Kuglóf Bistro
Mein Flieger landete bereits früh am Morgen, also fix den Koffer im Hotel deponieren und erst mal einen Kaffee trinken. Am liebsten da, wo auch die Einheimischen gern frühstücken. Geh ins Kuglóf, sagte man mir – ein Volltreffer. Frische Blumen auf den Tischen, Selbstgebackenes und röstfrischer Kaffee, mehr braucht es nicht nach einer kurzen Nacht. Dabei hätten sie im Kuglóf alles, was man sich nur wünschen kann, um genussvoll in den Tag zu starten. Bei schönem Wetter auch draußen. Das Bistro liegt nahe der Haupteinkaufsstraße Váci utca sehr zentral, und doch ein bisschen um die Ecke versteckt. Ein echter Insider-Tipp!
Piarista köz, Budapest
Café Ruszwurm
Gemütliches (und Ungarns ältestes) Café im Biedermeier-Stil unweit der Matthiaskirche in der Szentháromsság utca mit freundlichem Service und ganz und gar nicht touristischen Preisen. Die Auswahl fällt schwer – von der schokoladenlastigen, traditionellen Dobos-Torte bis zur legendären Ruszwurm-Cremeschnitte. Anders als der Name vermuten lässt, ist die Hausspezialität ein fluffig-leichter Traum aus Vanillecreme mit zwei dünnen Blätterteigquadraten – und jede Sünde wert! Kleiner Tipp: Die größte Chance, einen Platz zu ergattern, besteht am Vormittag.
Szentháromság utca 7, Budapest, www.ruszwurm.hu
Ruinen-Pubs im Szeneviertel: Fat Mama
Die sogenannten Ruinenkneipen entstanden Anfang des Jahrtausends und sind mittlerweile zum festen Bestandteil der Kultur- und Gastroszene in Budapest geworden. In vielen leerstehenden Häuser finden Konzerte statt, Kneipen eröffneten.
Szimpla Kert ist die bekannteste. Wem es dort zu voll ist, bummelt einfach die Kazinczy utra auf und ab, dort reiht sich ein Lokal ans nächste – Hähnchengrill, Streetfood mit Langos-Burger, Bowls oder alles aus dem Smoker wie bei Fat Mama, wo ich gelandet bin.
Lecker: die geräucherte Auberginencreme auf selbstgebackenem Brot (Knoblauchalarm!).
Fat Mama, Kazinczy utca 24
Weitere Infos und persönliche Tipps
Hin und weg:
Mit dem Flugzeug kommt man von vielen deutschen Städten nonstop günstig nach Budapest. Vom Flughafen gibt es mehrere Transfer-Optionen, bequem und dennoch preiswert ist es mit den Shuttle-Minibussen (www.minibud.hu). Das ist eine Art Sammeltaxi, die nach Bedarf in die Stadt und bis zur gewünschten Tür fahren. Die Preise für eine Fahrt ins Zentrum (ca. 25 min) liegen zwischen 13 und 17 Euro für eine bzw. zwei Personen. Tipp: Rückfahrt gleich mit buchen, dann wird es noch etwas günstiger.
Öffentliche Verkehrsmittel in Budapest:
Budapest hat ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz. Busse, Straßenbahnen und Metros fahren in kurzen Abständen bis kurz vor Mitternacht. Zentraler Umsteigeplatz ist der Deák-Ferenc-Platz im Pester Stadtteil. Von hier kommt man bequem mit dem Bus Nr. 16 hinauf ins Budaer Burgviertel.
Einzelfahrscheine gibt es am Automaten (in der Metrostation Deák Ferenc tér) für umgerechnet 1,10 €, ein 24-Stunden-Zeitticket für ca. 6 €.
Budapest Card :
Die Gästekarte gibt es für jeweils 24, 48 oder 72 Stunden (ca. 16-33 €). Inklusive sind die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt, der Eintritt ins Lucács-Heilbad und in sieben Museen sowie Stadtführungen (auf englisch) durch das Burgviertel und die Pester Innenstadt. Kaufen kann man die Budapest Card online unter www.budapestinfo.hu am Flughafen oder an einigen Metrostationen.
Weitere nützliche Links: www.budapest.com, www.de.gotohungary.com, www.budapester.hu
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Die Reise erfolgte mit freundlicher Unterstützung von Wine a’More Travel. Bei meinen Recherchen arbeite ich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.