Ein sehr spontanes Dinner hatten wir im FSH Restaurant in Kalk Bay auf der Kap-Halbinsel. Der Aufsteller am Straßenrand war „schuld“ daran. Er fiel uns sofort ins Auge als wir, eigentlich nur auf der Durchfahrt, auf der Main Road durch Kalk Bay düsten. Schnell mal ’n paar Austern schlürfen für kleines Geld – sechs Stück für knapp sechs Euro – dann geht’s weiter. Dachten wir. Doch daraus wurde nichts …
FSH Restaurant in Kalk Bay
Es liegt direkt an der False Bay, ist aber kein Strandlokal. Denn zwischen Restaurant und Meer liegen die Verbindungsstraße von Kapstadt zum Kap und die Gleise der Metro-Rail.
Wir hatten Glück und saßen an einem der fünf, sechs Tische im Außenbereich. Es ist draußen lange nicht so laut wie es die Hauptstraße vermuten lässt. Alle Geräusche gehören irgendwie dazu: Die Autos, auch mal mit lauter Musik, die Züge, das Kreischen der Möwen, das vom nahen Fischerhafen herüberweht, die dezente, coole Musik aus den hauseigenen Boxen. Die Mischung macht’s.
Wie schon der Name vermuten lässt, dreht sich hier alles um F(I)SH. Es gibt keine feste Speisekarte. Was gerade reinkommt wird fangfrisch in der Kühltheke präsentiert. Die erfahrenen Kellner, die knowledgeable fishmonger, erklären alles zu allen Fischarten: Marlin, Cape Salmon, Salmon, Monkfish (in Konsistenz und Geschmack dem Hummer sehr ähnlich), Butterfish (wird auch Ölfisch genannt, mit Vorsicht genießen), dann ein Fisch aus Namibia (der total lecker war, dessen Namen ich aber vergessen habe), Langustinen, Garnelen und noch etliche andere. Man wählt die Fische aus, der Smutje schneidet die gewünschte Größe ab. Alles wird gegrillt, man wählt noch die Beilage(n) aus und wartet auf die Fischplatte.
Die Zeit bis dahin haben wir uns mit dem Schlürfen diverser Austern und ausgiebigem Wein-Testen vertrieben. Extrem verführerisch sind die drei “Winesense”-Automaten, die im Restaurant rumstehen. 24 verschiedene Flaschenweine, perfekt auf Trinktemperatur gekühlt, warten nur darauf, verkostet zu werden. Mit einer Chipkarte kann man nach Lust und Laune probieren. Die Menge bestimmt man dabei selbst – vom Probeschluck bis zum vollen Glas. Der Probeschluck ist ein viertelstes Glas und kostet je nach Wein zwischen 30 und 50 Eurocent. Wenn der Lieblingswein feststeht, lässt man sich ein Glas raus oder bestellt flaschenweise. Wir haben es beim Probieren belassen. Aber viele Probeschlucke ergeben am Ende auch eine gewisse Summe. So haben wir uns kurz entschlossen ein paar Straßen weiter für eine Nacht ein Zimmer genommen …
Nach den Austern mit Bubbly (ein Sekt von Van Loveren) vom Aufsteller-Angebot als Starter hatten wir ein paar lekker Sushi- und Sashimi-Teilchen. Dann kam unsere Fischplatte: Alles war aus tagesfrischem Fang wunschgemäß gewürzt und zubereitet – sehr hochwertig und so reichhaltig, dass wir auf die Beilagen hätten verzichten können.
Fazit: Unser Zeitplan kam zwar mächtig durcheinander, aber die ungeplanten, spontanen Dinge sind oft am schönsten und interessantesten. Wenn wir mal wieder auch nur in der Nähe der Cape Peninsula sind – das FSH Restaurant in Kalk Bay ist gebongt!
Übrigens ist „FSH“ kein Schreibfehler, „Fish“ wird hier ganz gewollt ohne „i“ geschrieben.
Infos zum FSH Restaurant, zu Kalk Bay … auf SafariNow.
The Quays, Majestic Village, Main Road Kalk Bay, Fish Hoek, Cape Town, Tel. +27 21 788 1869, derzeit leider keine funktionierende Website