Zwei Dinge, die mir beim Stichwort Schwarzwald spontan einfallen: Schinken und Feldberg. Und die gehören für mich nicht nur zu den Dingen, die man in Deutschland unbedingt gesehen beziehungsweise probiert haben sollte, sondern spätestens seit 2013 auch offiziell zusammen, als im Feldbergturm das Schinkenmuseum eröffnet wurde.
Da stehe ich nun in der verrußten Küche, im Rauchfang über dem Herd hängen die Schinken, und höre der Großmutter zu, die erzählt wie das mit dem Schinken herstellen und dem Räuchern so war früher. Ziemlich aufwendig anscheinend.
Welche Gewürze dem Schwarzwälder Schinken seinen besonderen Geschmack verleihen, kann man an einer Aromastation selbst herausfinden. Zum Beispiel Schwarzer Pfeffer, Koriander oder Wacholder und, natürlich, die klare Schwarzwald-Luft, in der er reift. Ein paar Informationen zur Produktion und zur Geschichten, Rezepte* zum Mitnehmen – die Ausstellung im ersten Stock des Turmes bringt auf wenig Platz alles Wichtige zum Schwarzwälder Schinken auf den Punkt. Jetzt ein Stück probieren, das wär’s. Doch die Anschauungsstücke sind (leider) aus Plastik und Oma spricht aus dem Video … dafür gibt’s von der guten Luft hier oben reichlich.
Und eine 360°-Grad-Aussicht dazu, vor allem von der Aussichtsplattform ganz oben im Turm.
Schinkenmuseum auf dem Feldberg
Der 1493 m hohe Feldberg ist keiner der Berge, wo man stolz am Gipfelkreuz posiert. Stattdessen ist die Fläche grün und weitläufig, so dass seit Jahrhunderten Rinder auf dem Plateau weiden.
Die Feldbergbahn schwebt vom Haus der Natur aus bis zum Vorberg, dem Seebuck. Der eigentliche „Gipfel“ liegt noch zwei Kilometer weiter. Im Sommer lohnt sich das kaum, rund in einer halben Stunde dauert es auf dem Wanderweg bis zur Bergstation. Anders im Winter, da verwandelt sich die Seilbahn in einen Sessellift und schaufelt die Skifahrer auf den Feldberg, ins größte Skigebiet Deutschlands.
Hausgemachte Spätzle in der Menzenschwander Hütte
Gar nicht weit entfernt, weicht der Trubel ländlicher Gemütlichkeit: in der Menzenschwander Hütte, wo wir zum Mittag einkehren. Die liegt etwas versteckt, direkt an der Feldberg Passhöhe musst du (vom Haus der Natur kommend links) abbiegen.
Der Hofhund grüßt mit Gebell, Hühner rennen gackernd durcheinander. Das sind übrigens ganz besondere: Brahmas, Riesenhühner amerikanisch-asiatischer Herkunft. Mit ihrer kräftigen Gestalt und den lustigen Federpuscheln an den Füßen fanden sie auch in Deutschland Freunde. Aus den frisch gelegten Eiern, bereitet die Wirtin die Hütten-Spezialität zu: Spätzle. Mindestens genauso lecker: die hausgemachte Bratwurst, das ofenfrische Brot oder die Maultaschen … Die Portionen sind so üppig, dass am Ende mein Bauch voll, aber der Teller noch nicht leer sind.
Beim nächsten Mal folge ich dem Rat des Hüttenwirts Clemens und werde vom Bahnhof Bärental auf das Herzogenhorn wandern. Und mit viel Platz im Magen in der Menzenschwander Hütte eine Pause einlegen.
*) Dieses Rezept hab ich mitgebracht:
Schwarzwälder Schinken Risotto
Zutaten für 4 Personen:
200 g Schwarzwälder Schinken
250 g Reis
125 g TK-Erbsen
1/4 l Hühnerfond
6 Stangen Spargel
1 geschälte, entkernte, gewürfelte Tomate
20 g geriebener Parmesankäse
60 g Butter
2 rote Zwiebeln
Blattpetersilie
Zubereitung
Reis in Butter rösten bis er hellgelb-glasig ist. Fein gewürfelte rote Zwiebeln hinzufügen und kochenden Hühnerfond angießen. Bei kleiner Hitze 20 Minuten garen lassen. Schwarzwälder Schinken und Spargel in Stücke schneiden und 2-3 Minuten mit garen lassen. Tomatenwürfel und Erbsen hinzufügen. Alles mit geriebenem Parmesan kurz in Butter schwenken und mit Petersilie bestreuen.
Ein Beitrag zum Blog-Projekt „Sehenswürdigkeiten in Deutschland“ von Phototraveller.
1 Kommentar