Kaum ist das neue Jahr ein paar Tage alt, stellt es mir eine Frage: Wo geht die Reise hin? Tja, im Großen und Ganzen kann das wohl niemand beantworten. Obwohl es im Grunde so einfach ist – wenn nur jeder ein bisschen dazu beitragen würde, dass die Welt eine friedliche ist. Mit Toleranz und Offenheit. Durch Interesse an anderen Menschen, Länder und Lebensweisen. Was eignet sich besser dazu als Reisen?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.
Alexander von Humboldt
An Ideen mangelt es nicht, im Gegenteil, mich kann man in Nullkommanix für etwas begeistern. Die Inspirationsquellen für die Wahl des Reiselandes sind dabei ganz verschieden: der Reiseteil einer gut gemachten Zeitung, Outdoor-Magazine, die Buchhandlung um die Ecke, Blogs, gelegentlich Instagram, noch gelegentlicher ein Fernsehbeitrag, häufig dagegen Messen wie die ITB und CMT. Was interessant klingt, landet entweder gleich auf meiner Bucketlist oder in einem Ideen-Sammel-Notizbuch bei Evernote. Eine genaue Reiseroute oder Aktivitäten plane ich locker, meist habe ich nur eine Liste an Restaurants oder Highlights dabei, die allerdings nicht in Stein gemeißelt ist. Wann immer möglich, frage ich Einheimische nach ihren Tipps, wo sie selbst am liebsten hingehen.
Also neues Jahr, dann lass uns mal ein paar Wunsch-Reiseziele für die nächsten Monate aussuchen. Ob nah oder fern, ist nicht so wichtig. Dass sie überraschend sind, vielseitig und authentisch, das schon.
Et voilà, diese kommen in die engere Wahl:
Südafrika
Roadtrip auf der Route 62 bis zum Tsitsikamma Park und auf der Garden Route zurück nach Kapstadt.
Wer sich je in Afrika verliebt hat, kehrt immer wieder zurück, heißt es. Für Südafrika gilt das ganz besonders: wild, bunt, exotisch – es ist dort einfach lekker, wie die Südafrikaner den Reiz ihres Landes beschreiben. Die Regenbogennation wirbt sehr treffend mit dem Slogan: Eine Welt in einem Land.
Vietnam
Ein Land, das schon länger zu meinem Wunschreisezielen gehört. Für einen reinen Strandurlaub aber fast zu schade, deshalb wird es wohl auch hier eine Rundreise werden. Oder besser gesagt, ein Rosinenpicken der schönsten Orte des Landes: das Hochland im Norden, die Halong-Bucht, das Mekong-Delta, Hoi An. Alles sehr touristisch. Mag sein, aber kleine Umwege zwischen diesen Orten lassen genug Raum für Abenteuer und Geschichten.
Cévennen
Ein Buch ist schuld: Reise mit dem Esel durch die Cévennen von Louis Stevenson. Die Landschaft, etwa 100 Kilometer nordwestlich von Avignon, zwischen den Flüssen Tarn und Loire ist ein Paradies für Wanderer, die Stille und Natur suchen. Nirgends ist Frankreich ursprünglicher. Da die Ardèche ohnehin zu meinen französischen Lieblingsregionen zählt, ist eine Tour durch die Cévennen überfällig.
Andalusien
Flamenco, Wein, Sonne, Gärten: Málaga ist exotisch – und ein super Wanderziel. La Gran Senda de Málaga, der große Málaga-Pfad, führt 656 Kilometer durch Andalusien, teils direkt an der Costa del Sol entlang. Die etwas andere Strandwanderung gefällt mir und 70 Kilometer von Málaga bis Nerja sind ein guter Anfang.
Cornwall
Bizarre Felsen, geheimnisvolle Moore, idyllische Fischerdörfer und verwunschene Gärten – Rosamunde Pilcher lässt grüßen. Cornwall klingt für mich nach dem perfekten Ort für ein verlängertes Wochenende ohne Handy. Stattdessen mit Tea & Pie und endlosen Spaziergängen an der Küste. Vielleicht im Herbst?
Amsterdam
Meinetwegen auch Tulpen. Viel lieber aber ein Besuch bei van Gogh, Anne Frank, in hübschen Cafés oder einfach mit dem Boot durch die Grachten schippern. Ein wenig shoppen sicher auch und ansonsten einfach treiben lassen. Je mehr ich drüber nachdenke: Ja, Amsterdam muss dieses Jahr mal wieder sein. Schließlich liegt unsere erste Begegnung 20 Jahre zurück.
Lissabon
Nachdem mir Porto im letzten Jahr so gut gefallen hat, könnte Lissabon eine gute Wahl sein. Mit der 28er durch die Stadt der Hügel gondeln, durch verwinkelte Gassen am Fluss streifen und danach zu einem der herrlichen Atlantik-Strände rausfahren, das klingt gut. Und den Abend dann in einem der Casa de Fado ausklingen lassen.
Rom
Treppensteigen, leckeres Gelato, Essen in der „Leichenhalle“*, Fontana di Trevi und die Piazza Navona verstehen sich von selbst. Und dann: Dolce vita genießen. Planlos. Und wahrscheinlich auch ein bisschen maßlos, was das Kulinarische betrifft.
*) So nennen die Römer die Pizzeria Ai Marmi. Wegen der Tische aus Marmor.
Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.
Oscar Wilde
8 Kommentare
Hallo Antje,
das sind doch mal Ziele! Absolut traumhaft – ich hoffe, ihr schafft das alles in diesem Jahr
Liebe Grüße
Florian
Hoffe ich auch 🙂
Das könnte fast meine Wunschliste sein. Rom und Lissabon wären jetzt als erstes klasse. Und eine Freundin schreibt zurzeit wunderbare Dinge aus Vietnam. Also: Eins nach dem anderen 🙂
Dann drücke ich uns die Daumen, dass wir die Liste in diesem Jahr abreisen können. Und falls nicht, dann halt im nächsten Jahr.
Und nun hast du mich für so viele Ziele beeindruckt, die auf meiner Wunschliste weit nach vorne gerutscht sind.
Hach, was wäre Rom jetzt schön…
Freut mich 🙂