Nur 45 Minuten von Kapstadt entfernt, reihen sich mehr als 300 Weingüter an der Stellenbosch Wine Route, der ältesten Weinstraße in Südafrika. Bottelary Hills ist eine von vier Sub-Routen. An den Hängen der Bottelary Mountains wachsen nicht nur exzellente Rotweine – die Region steht beispielgebend für engagierten Natur- und Tierschutz. Unsere Tour starten wir im Bottelary Hills Wine Centre. Das weiße Gebäude an der Kreuzung der Straßen R304 und M23 ist der ideale Ausgangspunkt, um das Weingebiet zu erkunden.
Bottelary Hills – Wein & Natur erleben
Die ersten Reben wurden hier im 17. Jahrhundert gepflanzt an Hängen, die meist nach Norden ausgerichtet sind. Fruchtbare Böden und mediterranes Klima liefern ideale Bedingungen für den Weinanbau. Vor allem rote Sorten gedeihen so prächtig, dass die Region den Spitznamen “Cabernet Country” erhielt. Neben Cabernet Sauvignon ist auch Pinotage, das Aushängeschild des südafrikanischen Weinbaus, in den Bottelary Hills zu Hause. Einer der Pinotage-Pioniere ist Beyers Truter von Beyerskloof Wine Estate, ein weiterer Rotwein-Spitzenproduzent Kaapzicht Wine Estate.
Auch M’hudi Wines, das erste Weingut in schwarzer Hand, liefert Rotweine, die der südafrikanische Weinführer Platter’s mit 4 von 5 Sternen bewertet. Ein Mut machender Aufstieg, denn die Familie Rangaka hatte vor dem Kauf der Farm nie etwas mit Wein zu tun.
Weißweine und Sekte brauchen sich hinter der geballten Rotwein-Power keineswegs verstecken. Villiera produziert einen ausgezeichneten Cap Classic (MCC), einen Sekt, der wie Champagner in der Flasche vergoren wird. Besucher können im Weingut nicht nur verkosten (Tipp: Sekt mit Nougat), sondern gleich noch eine kleine Safari im angeschlossenen Wildlife Reservat unternehmen.
Fort Simon Wine Estate erinnert dagegen eher an ein mittelalterliches englisches Schloss – nicht nur die Weine lohnen einen Besuch. Nachbar Mooiplaas offeriert feinen Cap Classic und gelegentlich ein Lunch-Event namens Langtafel. Die Gäste sitzen in familiärer Runde, wie der Name schon sagt, an einem langen Tisch. Exzellent (und meine Lieblingssorte derzeit) sind die Weine aus Chenin Blanc, die gern auch im Holzfass ausgebaut werden.
Wer lieber Chardonnay und Shiraz mag, sollte bei Hartenberg reinschauen und eine kulinarische Pause einlegen mit den angebotenen leckeren Snacks. Bewegen kann man sich anschließend auf dem Wetland Trail, der zur Farm gehört. An sechs Stationen wird die Geschichte des jeweiligen Ortes erzählt.
Die Bottelary Hills sind Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere. Einige Farmer haben zu deren Schutz das Bottelary Hills Renosterveld Conservancy gegründet. Wanderer und Radfahrer dürfen gegen eine kleine Gebühr die angelegten Trails nutzen und mit etwas Glück Kap-Fuchs oder Kap-Otter in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.
Und wenn es dabei etwas später wird, ist das kein Problem: Zahlreiche Cottages laden ein, beim Winzer zu übernachten. Eine gute Küche haben die meisten ohnehin.