Ein 600 Jahre alter Keller. Ein Säbel. Und viel Druck. Mehr als doppelt so hoch wie in einem Autoreifen. Gibts bei der Geldermann Experience in Breisach am Rhein.
Dieser Artikel enthält wie immer viel Genuss, ganz ohne Werbung ging es dieses Mal aber nicht.
Die Klinge des Säbels glänzt im Dunkel des Kellers. Kurz Maß nehmen, dann folgt ein lautes Knacken und pffft … pfeffert der Kopf der Flasche samt Korken durch die Luft. Das würde man jetzt gern noch mal in Zeitlupe sehen.
Sabrage heißt diese Technik, eine Flasche Sekt zu “köpfen”. Der französische Kaiser Napoleon soll das einst mit seinen Offizieren so zelebriert haben. In der Geldermann Privatsektkellerei bewahren sie diese Tradition – bei einer speziellen Kellerführung in Breisach am Rhein.
Die öffentliche Tour durch die Sektboutique und die Kellergewölbe unter dem Breisacher Schloßberg startet täglich um 14 Uhr, man kann einfach reinkommen und genießen. Spezielle Führungen zu unterschiedlichen Themen sind nach Voranmeldung möglich. Auf der Geldermann Website findet man alle Angebote und Touren sowie weitere interessante Erlebnisse rund um das Thema Sekt.
Wie es sich für eine Boutique gehört, werden die Les Premiers, Les Grands oder Jahrgangssekte im chicen Ambiente des Stores gebührend in Szene gesetzt. Schon mal ein Gläschen probieren? In der kleinen Lounge-Ecke kann man sich stilvoll einstimmen auf die Geldermann Experience.
Los gehts mit ein wenig Historie. Die Geldermann Story begann 1838, als William Deutz und Peter Geldermann in die Champagne reisten, um im Auftrag des Rittergutsbesitzers Alwin Freiherr von Amelunxen Wein einzukaufen. Fasziniert von Landschaft und Lebensart, gründen sie eine Kellerei in dem Städtchen Aÿ. Das ist die Geburt von Deutz & Geldermann und der Anfang einer bis heute lebendigen Sekttradition.
Eine Tafel mit Zeitleiste erzählt die Geschichte des Unternehmens kurzweilig, bevor der Rundgang in die heiligen Hallen der Sektherstellung führt.
Wichtiger Faktor bei der traditionellen Flaschengärung, neben der Zeit, ist das Rütteln. Zwischen drei und sechs Wochen lang werden die Flaschen zwei Mal am Tag gedreht und immer ein bisschen aufrechter gestellt – mit dem Kopf nach unten. So sammelt sich die Hefe im Flaschenhals, die später mit einem Kühlverfahren entfernt wird, bei dem der gefrorene Hefepfropf beim Öffnen aus der Flasche schießt.
Der Geldermann Keller ist ein ganz besonderer Ort, Lichteffekte und Musik untermalen die Stimmung beim Rundgang. Die alten Gewölbe im Schlossberg stammen aus dem 15. Jahrhundert. Schwarze Wände, schummriges Licht und eine konstante Temperatur von 13 Grad – ideal für die edlen Sekte, die nach der traditionellen Methode in der Flasche 45 Meter tief unter der Erde reifen. Bis zu 24, manchmal sogar 36 Monate lang.
Ein bisschen spooky wird es im Keller dann doch, als der Chef de Cave wie aus dem Nichts am Ende des Ganges steht. Erst ähnlich einem Hologramm, dann gibt Marc Gauchey in einem auf die Kellerwand projizierten Video Einblicke in seine Arbeit als Kellermeister.
Die Grundweine für den Geldermann Sekt stammen hauptsächlich aus Frankreich, die Nähe zum Nachbarland spiegelt sich auch im Stil wider. Nur die Trauben für den Crémant Baden reifen zu hundert Prozent in Baden.
Natürlich darf bei einer Kellertour eine kleine Kostprobe nicht fehlen. Je nach gebuchter Führung sind bis zu drei Sorten Sekt inklusive. So findet jeder schnell seinen Favoriten.
Und entdeckt vielleicht, dass Sekt nicht nur ein ausgezeichneter Aperitif ist, sondern auch ein ganz großartiger Essensbegleiter. Marc Gauchey hat uns zum Schluss noch ein paar Kombinationsideen für zu Hause mitgegeben.
Welcher Sekt passt zu welchem Essen?
Ein wahrer Allrounder ist der Geldermann Brut, eine Cuvée aus Chenin blanc, Chardonnay und Pinot noir. Er begeistert mit einer lebendigen Säure, zartem Duft nach weißen Blüten und passt zu vielen Speisen – egal ob Fleisch oder zum Gemüseauflauf.
Der Grand Brut duftet herrlich nach Brioche und präsentiert sich ausgewogen und elegant. Perfekt für helles Fleisch, Geflügel, Fisch oder Pasteten.
Deutlich weniger trocken schmeckt der Geldermann Classique sec und passt deshalb gut zu Gerichten mit sahnigen Saucen.
Rosé zum Essen? Unbedingt! Nicht allein wegen der Farbe ein Gedicht: Lachs und Rosé-Sekt ergänzen sich wunderbar. Ungewöhnlich, aber einen Versuch wert: Ochsenbäckchen.
Käse und Rotwein, das Klischee hält sich hartnäckig. Dabei gibts oft spannende Alternativen. Der Geldermann Rosé sec wie auch der Grand Rosé aus den Trauben Chenin blanc und Pinot noir glänzen nicht nur appetitlich lachsfarben im Glas. Die zarten Aromen von Erdbeere und Himbeere harmonieren auch bestens mit kräftigem Käse.
Aber wie immer gilt: Erlaubt ist, was schmeckt. Welche wunderbaren Geldermann Qualitäten es sonst noch gibt, lässt sich auf der Geldermann Website entdecken. Dort gibt es unter anderem auch einen Genussratgeber, Rezepte und Ideen für Sekt-Cocktails.
Geldermann Privatsektkellerei, Am Schlossberg 1, Breisach am Rhein, www.geldermann.de
Hinweis: Dieser Beitrag entstand im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Geldermann Privatsektkellerei.Auf Art, Inhalt und Umfang der Artikel hatte dies jedoch keinen Einfluss.
2 Kommentare
Super Artikel. Zum Genuss empfohlen.
Dankeschön 🙂