Restaurants in Tel Aviv gibt es wie Sand am Meer. Klar, dass wir uns da liebend gern durchprobiert haben. Gerne hätte ich auch noch bei Abu Hassan den, wie man sagt, besten Hummus mindestens von ganz Israel probiert – oder im NG eines der legendären Porterhouse Steaks verdrückt, oder, oder, oder … Nicht nur aus Zeitgründen (Urlaub ist immer viel zu kurz) ist unsere Auswahl deshalb subjektiv.
Einiges gilt generell: Ab einem gewissen Niveau (meist schon oberhalb von street food) sind die Preise relativ hoch. Das empfinden auch die meisten Einheimischen so. Hauptstadtpreise eben.
Reservieren ist ratsam. Die beliebtesten Restaurants in Tel Aviv sind, besonders abends, wirklich voll – oft sogar in zwei, drei Durchgängen. Genauso oft kommt die Frage nach einer Reservierung jedoch aus Prinzip, weil das Reservierungsbuch schließlich seinen Zweck erfüllen muss …
Manta Ray
Direkt am Strand gelegen, neben dem Charles Clore Park, ist das Manta Ray eine der Top-Adressen in Tel Aviv für Fisch und Meeresfrüchte. Auch die Fans von Mezze kommen hier voll auf ihre Kosten. Der Kellner schleppt ein Riesentablett voller Schalen an den Tisch. Wem die Wahl zwischen den zwölf verschiedenen Mezze-Sorten schwer fällt, nimmt sie einfach alle – ist dann wahrscheinlich aber so pappsatt, dass das Beste wohl ausfällt: der (Fisch-)Hauptgang. Wir wählen Seebrasse und sind total begeistert! Spätestens bei den Desserts sollte man aber wieder einsteigen, denn die sind zum Reinknieen.
Manta Ray, Kaufmann Street – Alma Beach
Dallal
Von außen ziemlich unscheinbar, tut sich im stimmungsvoll beleuchteten Innenhof des Dallal eine richtig tolle Location auf: Open air gibt’s einige Tische mit Hochsitzen und einen ellenlangen Bartresen, indoor ist fein eingedeckt für’s Dinner. Freundliche Bedienungen geben gerne Empfehlungen zu kreativen Kombinationen zwischen einheimischer und internationaler Küche. Schon die vielen Vorspeisen verleiten zu endloser Schlemmerei. Die Weinkarte umfasst viele Positionen israelischer und diverser internationaler Gewächse. Für uns als Sektfans war der Rosé von der Golan Heights Winery der perfekte Aperitif.
Dallal, 10 Shabazi Street (Neve Tzedek)
Nelly’s Kitchen
Eine zufällige Entdeckung: Nelly’s Kitchen, ein kleines vegetarier- und veganerfreundliches Restaurant in der Nähe des bei Einheimischen und Touristen sehr beliebten Flohmarktes von Jaffa gelegen. Wir haben nur Durst, trinken ein sehr gutes Bio-Bier und frisch gepressten Gemüsesaft. Das je nach Saison variierende Angebot an (nicht nur) veganen und vegetarischen Speisen klingt ebenso verlockend, wie es auf den Tellern anderer Gäste auch aussieht. „Health food“, gesundes Essen, ist hier das Motto – es werden fast ausschließlich BIO-Produkte verarbeitet.
Nelly’s Kitchen, 28 Mergoza Street in Jaffa
Max Brenner Chocolate Bar
Mit Filialen in verschiedenen Ländern weltweit, fünf davon in Israel. Ein Muss für alle Süßmäuler: Hier dreht sich (fast) alles rund um Schokolade. Die Auswahl an Hot Chocolates, Cocktails, Eis-, Parfait-, Fondue-, Milchshake-Variationen … ist überwältigend und lässt kaum Wünsche offen.
Max Brenner Chocolate Bar, 45 Rothschild Boulevard
North Abraxas
Das North Abraxas ist eines der sechs Etablissements von Tel Avivs Starkoch Eyal Shani. Noch früh am Abend waren wir auf ein paar Vorspeisen dort. Eine davon kommt in meine ganz persönliche To-Cook-Liste*: Baby-Cauliflower, ein kleiner, im Ganzen und mit Blättern gebackener Blumenkohl. Aus der kleinen zu den Gerichten passenden Auswahl offener israelischer Weine empfehle ich den Gewürztraminer-Sauvignon Blanc. Der passt sehr gut zu den gemüsig-röstigen Aromen der Apéros.
*Seelings To-Cook-Liste: Sehr schmackhafte – manchmal auch ausgefallene – Rezeptideen, die sich schnell und unkompliziert nachkochen lassen.
North Abraxas, 40 Lilienblum Street
Ha’Miznon
Auch im Ha’Miznon hat Eyal Shani das Sagen. Optisch und vom Angebot jedoch völlig gegensätzlich zum North Abraxas, ist es d i e Anlaufstelle für extrem leckere Pitas. Der Top-Favorit ist die Füllung mit Minutensteak, für mich als Fan von Leber die Pita mit Hühnerleber. Alles mit viel Inhalt und gut gewürzt – dazu ’nen Becher Bier. Im rustikalen Ambiente schaut man dem Gewusel von fünf Männern hinterm Tresen zu. Alle sind locker drauf, sehr freundlich, herzen sich auch mal, arbeiten im Takt der lauten Musik – und das auf weniger als zwei Meter im Quadrat! Ich will ja absolut nix unterstellen, aber die müssen was genommen haben. Sonst hält man sowas auf Dauer doch nicht aus …
Ha’Miznon, 23 Ibn Gabirol Street
Benny The Fisherman
Auf der Shlomo Lahat Promenade, vorbei am Hilton Beach, flanieren wir zum alten Hafen von Tel Aviv, um an einem der Außentische des Benny Hadayag (hebräisch für Benny The Fisherman) den Sonnenuntergang zu genießen. Mit einem mitleidigen Blick auf die vielen vorbei hetzenden Jogger schmecken der frische Fang des Tages, der butterweiche Kalmar oder die saftigen großen Garnelen gleich nochmal so gut. Die 14 (!) verschiedenen Mezze-Vorspeisen (Titelfoto) sind im Preis inbegriffen. Passende Weine: z.B. von der Golan Heights Winery die Chardonnays „Gamla“ (ohne Holz) oder „Yarden“ (mit eleganter, attraktiver Holznote).
Benny The Fisherman, Port of Tel Aviv – Hangar 8
Moses Burger Restaurant
Wenn du auch in Tel Aviv nicht auf Burger verzichten willst, hast du verschiedene Möglichkeiten. Neben den beiden auch bei uns bekannten Fast Food Ketten gibt es hier eine Reihe sehr guter lokaler Burger Restaurants. Das Moses mit seiner lockeren, unkomplizierten Atmosphäre im großen Außenbereich wurde uns von Einheimischen empfohlen. Die beachtliche Auswahl an verschiedenen hochwertigen Burgern (bis hin zum Veggie-Burger), dazu Beilagen und passende Getränke, lässt kaum Wünsche offen.
Moses Burger Restaurant, 35 Rothschild Boulevard
Essen gehen in Tel Aviv
Als Trinkgeld solltest du etwa 10 – 15 Prozent einkalkulieren. Und dennoch auf alles gefasst sein: vom dezenten Hinweis „Service is not included.“ bis zu forderndem Auftreten. Je weniger der Anspruch, um so fordernder oft. Wie die Servierkraft, der die bereitgelegten Münzen zu wenig erschienen.