Das Hotel Katoen wurde 2014 eröffnet, nur ein paar Schritte vom Marktplatz in Goes entfernt. Von außen wirkt der flache Bau eher unscheinbar, vom silbrig glänzenden Anbau abgesehen.
Doch kaum tritt man durch die Eingangstür, beginnt das Designkonzept zu wirken: Ledersessel mit flauschigen Fellen, in denen man versinken möchte. Blanke Holztische in der Brasserie, an denen man sitzen und dem Koch zuschauen kann, wie er meinen gebackenen Seebarsch mit Meerfenchel zubereitet. Das Wandtatoo im Zimmer unterm Dach, das mir verspricht, dass im Katoen alles hundertprozentig ist. Es sind wieder mal die Details, die stimmen und dazu beitragen, dass ich mich sofort wohl fühle in diesem Haus.
Weniger ist oft mehr, auch bei der Dekoration. Und das ist es, was mir hier gefällt. Die Zimmer sind sparsam möbliert, ohne das etwas fehlt. Im Gegenteil, der Raum wirkt großzügig genau deswegen.
Auf der Speisekarte stehen regionale Gerichte und die Weinliste offeriert auch im offenen Ausschank anständige Tropfen. Und wer später noch nicht genug hat: Der lange Bartresen lädt nach dem Essen noch auf einen gemütlichen Absacker ein. Zum Hotel gehört ein Spa, für das ich aber leider keine Zeit habe.
Der Bezug zur Baumwolle ist im Katoen offensichtlich, nicht nur durch den Namen: weiße Büschel schmücken die Tische, Garnspulen die Wände und ein überdimensionales Geschirrtuch hängt neben dem Kücheneingang. Nicht auf den ersten Blick erschließt sich, was das Haus damit zu tun hat. War das mal eine Weberei, eine Spinnerei? Weder noch. Früher bleichten die Frauen an der Stelle, wo heute das Hotel steht, weiße Wäsche in der Sonne.
Vom Hotel aus lohnt es sich, ein bisschen durch Goes zu bummeln. An der Grote Kade, gleich um die Ecke, schaukeln Boote im Wasser vor den prächtigen Fassaden der Bürgerhäuser. Und der Marktplatz ist nicht nur dann interessant, wenn der Geruch, der von den Fischständen herüber weht, in Erinnerung ruft, dass Zeeland und das Meer zusammengehören.
Hotel Katoen, Bleekveld, Goes, Tel. 0031 (0)113 21 11 32 www.katoengoes.nl
Meine Reise wurde unterstützt von VVV Zeeland und vom NBTC.