Für eine Waldbaden-Reportage waren wir im Bayerischen Wald unterwegs und haben dort eine besonders schöne Unterkunft gefunden: die Chalets im Forstgut in der Schlossau, nahe dem Städtchen Regen.
Auf dem weitläufigen Forstgut-Gelände mit seinen breiten Kieswegen verteilen sich insgesamt sieben neue Chalets (gebaut 2016 und 2018) und zwei Häuser für größere Gruppen. Außen mit viel Holz, teilweise mit Schindeln verkleidet, fügen diese sich komplett in die Umgebung ein. Wir sind schließlich im Bayerischen Wald mit seiner tollen Landschaft: bergig, mit vielen Teichen, Bächen und natürlich Wäldern ohne Ende.
Luxus-Chalets im Forstgut
Unser Luxus-Chalet „Hollerberg“ – ein Wohntraum! Leider nur auf Zeit …
Auf großzügigen 87 Quadratmetern, für zwei Personen wohl bemerkt, haben wir viel Platz und wohnen nicht unbedingt schlechter als zu Hause.
Was uns anspricht: Helle und freundliche Räume, viele Naturmaterialien, wenig Wände und die noch durchbrochen, sodass wir von fast allen Stellen im Chalet auf den gegenüber liegenden Gutswald blicken können. Fußbodenheizung, eine komplett eingerichtete moderne Küche mit Nespresso-Maschine, die schnörkellose Einrichtung (bis auf die drei Rehbockgehörn-Jagdtrophäen an der Wand), indirekte Beleuchtung, gut aufeinander abgestimmte farbliche Details: Sofa, Sessel, Sofakissen, Stehlampe und selbst die Farbe des Windlichtes sind stilsicher kombiniert.
Die große Glasfront auf der Chalet-Südseite gibt uns jederzeit ein Gefühl der Nähe zur Natur. Viel Licht kommt rein, viel Sonne, wenn sie scheint und über den Bäumen des gegenüber liegenden Gutswaldes steht. Wir blicken auf die Terrasse und den eigenen Außenbereich mit gemauertem Grill.
Unten fließt die Schlossauer Ohe, ein kleines Flüsschen mit so sauberem Wasser, dass darin nicht nur Bachforellen heimisch sind, sondern auch Groppen, Flussperlmuscheln und Edelkrebse. Biber und Otter haben sich auch wieder angesiedelt und sind des Einen Freud (Naturschützer & Co.) und des Anderen Leid (Fischerei).
Sauna und Frühstückskorb
Was uns noch angenehm auffällt und dem ganzen Ambiente angemessen ist, sind die hochwertigen Outdoor-Möbel, so auch z w e i gemütliche „echte“ Liegen zum Sonnenbaden (für jeden eine, so, wie es zu sein hat). Wie oft finden wir selbst in guten Unterkünften weiße Plastik auf Terrasse oder Balkon vor und keine oder nur eine Liege …
Das hat uns besonders gut gefallen:
Eigene Sauna im Bad
Einfach zu bedienen: Einschalten, Wunschtemperatur programmieren, eine Dreiviertelstunde aufheizen lassen, dann nach Lust und Laune aufgießen oder nicht und schwitzen.
Beheizter Badezuber auf der Terrasse
Ist schon lustig und sehr gemütlich später am Abend, wennˋs schon dunkel ist, im Freien unterm Dach im warmen Wasser zu sitzen, bei fünf Grad Außentemperatur, während nur einen Meter weiter der Regen runter prasselt.
Ein Schwedenofen
Werˋs kann, heizt ihn an. Was gibtˋs Schöneres, als im kuschligen Bademantel vorm Kamin zu sitzen, mit einem Glas Wein in der Hand – oder ˋnem leckeren Bierchen aus der Region*?
Super Frühstückskorb
Am ersten Morgen nach der Anreise wird er um ca. acht Uhr angeliefert, ganz dezent in den Vorraum unseres Chalets gestellt. Ein Frühstückskorb, der keine Wünsche offen lässt: Wurst und Schinken vom Metzger, Käse, Milch, Flasche Apfelsaft aus der Region, eine Stange Nespresso-Kapseln, Müsli, Eier, Joghurt, je ein Glas Marmelade und Honig, frische Brötchen. Toll!
Die Eigentümer vom Forstgut, Frank und Cornelia von Schnurbein, bieten noch weitere Services an, wie die Vermittlung von Kutschfahrten, auf Wunsch kommt ein Koch ins Haus, bringt alles mit und kocht. Buchen lässt sich auch ein(e) Masseur(in) für Wohlfühlmassagen auf der eigenen Terrasse oder vorm Kamin.
Am Haus beginnen verschiedene Spazierwege durch die umliegenden Wälder der Freiherrlich von Schnurbeinˋschen Gutsverwaltung. Mit Ruhepunkten zur völligen Entspannung, zum Für-sich-sein oder zum Waldbaden. Jeder nach seiner Fasson. Alle Wege sind gut ausgeschildert, man kann sich quasi nicht verlaufen. Für Ortsfremde, die wir da ja nun mal sind, auch schon irgendwie entspannend, oder?
Einige Wandertouren sind ebenfalls ab Forsthof möglich. Hierfür gibt es einen hauseigenen Prospekt.
Wer im Besitz eines Jagd- oder Angelscheines ist, darf mit Freiherrlicher Erlaubnis in den Gutswäldern jagen oder in der Schlossauer Ohe (Salmonidengewässer) fischen.
Fazit: Wer ein paar Tage Zeit hat, um im Bayerischen Wald Ruhe und Entspannung zu finden, ist im Forsthof bestens aufgehoben.
*Der Bayerische Wald ist Bierland. Allein im Landkreis Regen gibt es (nach meiner Recherche) mindestens acht Brauereien. In der Stadt Regen die Privatbrauerei J.B. Falter mit angeschlossenem Brauereigasthof. Wer gerne deftige boarische Schmankerln aus der Region essen will, ist hier genau richtig. Unser Tipp: Saures Lüngerl mit Semmelknödel!
In der Kürze der Zeit die Biere aller Brauereien zu probieren haben wir leider nicht geschafft. Aber hier noch zwei gute Stöffchen: das Dampfbier von der 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel und Dunkles Kini-Bier vom Drachselsrieder Schlossbräu. Ein „sorry“ an die anderen Kollegen der Brauzunft in Bodenmais, Böbrach, Teisnach, Viechtach und Herrn Falter in Drachselsried. Ihr seid nächstes Mal dran …
Der Aufenthalt erfolgte mit freundlicher Unterstützung vom Forstgut Regen. Bei meinen Recherchen arbeite ich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.