Und wie es in den Streuobstwiesen rund um Stuttgart blüht! Weiß, rosa, pink – wie unzählige Wölkchen, die ins Maigrün der Landschaft getupft worden sind, erscheinen die Bäume im Frühling. Komm mit ins Blütenparadies im Schönbuch, Heckengäu und am Rand der Schwäbischen Alb.
Hanami (japanisch: Blüten betrachten) ist die japanische Tradition, im Frühjahr mit sogenannten „Kirschblütenfesten“ die Schönheit der blühenden Kirschbäume zu feiern. Na, d a s können wir in Baden-Württemberg auch – bei einem Ausflug in die Streuobstwiesen zwischen Schwäbischer Alb und Neckar.
Da blühen von April bis Juni nicht nur die Kirsch-, sondern auch Apfel-, Zwetschgen- oder Birnbäume – mehr als 1,5 Millionen Exemplare bilden eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Mitteleuropas. Allein mehr als 600 verschiedene Apfelsorten wachsen in den Streuobstwiesen rund zum Stuttgart.
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Deutschlands. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben hier, beispielsweise Wildbienen, Schmetterlinge, Igel oder Gartenrotschwanz, außerdem Orchideen und Kräuter.
Der perfekte Platz für ein schönes Picknick, und wer will, verbindet dieses mit einem Spaziergang oder einen kleinen Wanderung durch die Streuobstwiesen. Hier sind ein paar Vorschläge für Wanderungen und Spaziergänge, wo zu dieser Zeit besonders idyllisch aussieht. Aktuelle Informationen, wo was gerade blüht, findest du im Blütenticker des Infozentrums Streuobstparadies wie auch Adressen der Hofläden, Rezepte und Veranstaltungshinweise.
Blütenrausch und Lauschvergnügen in Kayh und Mönchberg
Vom Herrenberger Ortsteil Kayh führt ein schöner Spaziergang am Südhang des Grafenbergs durch das Kirschanbaugebiet, das frühere Weinanbaugebiet Mähdelgut und durch das Kernobstanbaugebiet Gehren. Auf dem Weg gibt es verschiedene „Lauschpunkte“. Hier erzählen die Kayher von früher, von heute, von den steilen Hängen und natürlich von Streuobstwiesen, die alle in Handarbeit bewirtschaftet werden. Start der vier Kilometer langen Tour ist an der Grafenberghalle in Kayh. Gleich nebenan, am Mönchberg, gibt es einen weiteren Streuobsterlebnisweg mit wunderschönem Panorama und einer Erlebnisstation zu Trockenmauern und Blumenwiesen. Start ist hier der Parkplatz an der Weingartenstraße in Mönchberg.
Streuobst-Erlebnisweg Gültstein
Insgesamt gibt es bei Herrenberg ganze sechs Erlebniswege durch die Streuobstwiesen. Ein weiterer beginnt bei Gültstein und bietet auf sechs Kilometern viel Abwechslung: alte Obstbäume mit Äpfeln, Birnen und Zwetschgen sowie herrliche Ausblicke Richtung Alb, Schönbuch und Heckengäu. Einziges Manko, aber zu verschmerzen: Dieser Streuobst-Erlebnisweg verläuft überwiegend auf Asphalt.
Schönbuchspitzrunde: Weinberge und Streuobstwiesen
Ein Mosaik aus Äckern, Weiden, Wäldern, Weinbergen und Streuobstwiesen machen den Reiz dieser Tour aus. Der acht Kilometer lange Rundweg am Westhang des Schönbuchs beginnt in Breitenholz. Nach einem kurzen, aber knackigen Anstieg hinauf in die Weinberge hast du einen fantastischen Blick ins Ammertal. Die ausgedehnten Streuobstwiesen am Schönbuchhang verwandeln die Landschaft im Frühling in ein traumhaft schönes weiß-rosa Blütenmeer.
Nur Lust auf eine kleine Runde: Das erste und letzte Stück des Weges verläuft identisch mit dem Premium-Spazierwanderweg „Ammerbucher Gigeleswegle“.
Schlehen auf der Dachteler Heide: ein Traum in Weiß
Die einen schätzen ihre Früchte als Marmelade, Wein und Saft. Die anderen fürchten ihre spitzen und langen Dornen: Schlehen. Wie ein weißes Band ziehen diese im Frühjahr sich durchs Heckengäu – ein hübscher Kontrast zum frischen Grün.
Los geht die Tour am Bahnhof in Gärtringen, wo du der Wegmarkierung des Schwarzwaldvereins folgst. Streuobstwiesen säumen den Wirtschaftsweg zum Heiligenwäldle. Und immer wieder blitzt das Weiß der Schlehenhecken hervor, die einen leicht süßlichen Duft verströmen. Ein zarter Geruch nach Mandeln. Es summt und brummt – nicht nur Bienen, Hummeln und Zitronenfalter fühlen sich auf der Dachteler Heide wie im Paradies. Wer mit dem Auto kommt, kann die Tour auch verkürzen, dann parkt man am besten an der Grillstelle Höhnle in Dachtel.
Mössinger Früchtetrauf
Ein Alb-Traum: Die wunderschöne Tour führt von der Olgahöhe in Mössingen durch idyllische Streuobstwiesen zum 854 Meter hohen Aussichtspunkt Dreifürstenstein, wo du einen herrlichen Weitblick genießen kannst. Unmittelbar am Albtrauf kommst du anschließend zu einem ganz besonderen Geotop, dem Mössinger Bergrutsch. Das grandiose Finale folgt am Ende der Tour: auf dem Streuobst-Panoramaweg. Der 13 km lange Dreifürstensteig ist ein wahrer Traumtrail und trotz der 620 Höhenmeter für jeden gut machbar.
Buchtipp: “Erlebniswandern im Streuobstparadies” (Silberburg Verlag) mit 30 Touren durch Streuobstgebiete rund um die Region Stuttgart
2 Kommentare
EIN KLEINES FRÜHLINGSGEDICHT
Der Lenz zieht ein, trotz allem Leid,
Im Gewand die herrlichsten Blüten.
Er macht der Menschen Herzen weit,
Möge er auch bringen den Frieden.
FRÜHLINGSIMPRESSIONEN
Leben erwacht in den Wiesen,
Bäume entfalten Blütenpracht.
Ringsum bunte Blumen sprießen,
Das Grüne drängt hervor mit Macht.
Vorbei nun des Winters Mühen,
Im Frühlingskleid steht die Natur.
Die dunklen Gedanken fliehen,
Man sieht fröhliche Menschen nur.
Der Häuser Enge entstiegen,
Begrüßen den Lenz Jung und Alt.
Wer will da noch faul rumliegen,
Die Lerche singt, Ostern ist bald.
Rainer Kirmse , Altenburg
Frühlingsgrüße aus Thüringen
Besten Dank für diese Frühlingszeilen 🙂