Wein aus Malta. Klingt wahrscheinlich nicht sehr vertraut für Weinliebhaber. Doch das könnte sich bald ändern. Nicht zuletzt dank Meridiana. Das Weingut befindet sich im Zentrum der Hauptinsel, in Ta’Qali, unweit von Mdina.
Weinbau gibt es auf Malta seit 3.000 Jahren, Potenzial ist also vorhanden, wenn man sich bei den Winzern „in der Nachbarschaft“ Sizilien oder Libanon umschaut, die ähnliche Anbaubedingungen haben. Warum sollte man in Malta nicht auch Premiumqualität produzieren können, sagte sich Mark Miceli-Farrugia 1985. Er holte mit Professor Didier Dubardieu einen anerkannten Weinbauberater aus Frankreich an seine Seite und gründete ein Weingut. Dreißig Jahre später ist Meridiana Maltas Vorzeigeweingut mit 9.000 Besuchern jährlich.
Mark investierte in Keller und Reben, experimentierte mit Sorten und kaufte das Grundstück in Ta’Qali. Doch zunächst mussten sie das Land auf dem ehemaligen Militärflugfeld wieder fruchtbar machen. Vor Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot und Chardonnay kamen also Erbsen und Weizen in die Erde.
Meridiana: Top-Weine mit Malteser-Charakter
Schwieriger war es, eine Bank zu überzeugen von der Idee, hochwertige Weine in Malta zu produzieren. Genau genommen, aussichtslos. Die Rettung: eine Partnerschaft mit Antinori, der 1992 mit 50 Prozent bei Meridiana einstieg und heute Alleineigentümer ist.
Neun verschiedene Weine hat Meridiana im Sortiment, fünf Rote, drei Weiße und einen Rosé. Insgesamt liegt die Produktion bei 140.000 Flaschen im Jahr (Stand 2016). Noch immer ist die Nachfrage höher als die Produktion.
Die Weißweine werden im Stahltank ausgebaut und wirken lebendig-frisch. Die Rotweine reifen nach dem Gären teilweise im Holz, allerdings nicht in neuen, sondern in gebrauchten Fässern aus französischer Eiche. Alte Welt neu interpretiert, nennt Mark den Meridiana-Weinstil. Verkosten kann man die Weine auf der Terrasse des Farmhauses nach Voranmeldung mit schönem Blick auf die Reben.
Meine Reise wurde zum Teil unterstützt von Malta Tourism Authority. Meine Meinung bleibt wie immer die eigene.