Der Ritten ist einer von der gemütlichen Sorte. Vielleicht ist der Bozner Hausberg deshalb so beliebt. Nicht nur zum Wandern bei Touristen, auch die Einheimischen lieben den Ritten als Ausflugsziel.
Vom Zentrum in Bozen benötigt die neue Rittner Seilbahn nur rund zwölf Minuten bis nach Oberbozen. Während der Fahrt eröffnet sich eine herrliche Aussicht auf den Bozner Kessel, die Weinreben von St. Magdalena bis zum Rosengarten und Latemar.
Wandern mit Genuss auf dem Ritten
Wir starten unsere Wanderung an der Bergstation der Seilbahn und folgen zuerst dem Weg Nr. 2 Richtung Oberinn und den Schildern zum Lobishof. Nach einer kleinen Steigung am Ortende zweigt der Weg Nr. 16 nach rechts ab. Auf einem breiten Weg spazieren wir durch den herrlichen Wald. Sonnenstrahlen streifen die Bäume, es duftet nach frisch geschnittenem Holz und stellenweise nach Pilzen. Von weitem ruft ein Kuckuck und am Wegrand leuchten kleine lila Veilchen.
Nach etwa einer Dreiviertelstunde öffnet sich der Wald und vor uns liegt der Lobishof. Leider haben wir noch gar keinen Hunger, obwohl sich eine Einkehr wirklich lohnen würde: Brettljause mit Speck und Kaminwurzen aus hofeigener Produktion oder hausgemachte Kuchen. Auf der sonnigen Wiese im Liegestuhl lässt es sich aber auch ohne Essen ganz gut aushalten. Nebenan auf dem Spielplatz können sich in der Zwischenzeit die Kinder austoben.

Auf dem Weg 18A wandern wir schließlich weiter zum Moserhof. Der wurde gerade komplett um- und ausgebaut. Die letzten Arbeiten rings um das Haus sind noch im Gange, doch das stört keinen auf der vollbesetzten Terrasse. Jetzt aber: Wir bestellen Kalbskopf, Graukäse und ein Viertel St. Magdalener – hach, wie ist das Leben schön. Nach einer ausgiebigen Pause folgen wir vom Moserhof der Markierung nach Riggermoos und wandern auf den Weg Nr. 25 durch einen lichten Lärchenwald, entlang saftiger Wiesen voller Wildblumen.
Für den Rückweg gibt es mehrere Alternativen: über Klobenstein (von dort mit dem Bahnl zurück), Lichtenstern oder wie wir via Kaserhof. Das Schöne an dieser Tour ist, dass man quasi von Wirtshaus zu Wirtshaus läuft ohne nennenswerte Höhenunterschiede.
Ebenso schön ist ein Abstecher zu den Erdpyramiden, den das Bergzeit-Magazin* empfiehlt.
Eine gemütliche Wanderung vom Hof zu Hof
Seit acht Jahren züchtet die Familie Mair auf dem Kaserhof Lamas und Alpakas, die nicht nur eine der größten, sondern auch sehr erfolgreich ist. Mehr als hundert Tiere leben derzeit auf dem Hof. Wer will, kann mittwochs und freitags an einer geführten Tour mitwandern – ein Lama oder Alpaka an der Hand.
Seit 1990 gibt es außerdem eine Herde von etwa 20 Araberpferden, die sich dank ihrer robusten Art auf dem 1.320 Meter hoch gelegenen Kaserhof wohlfühlen.
Vom Kaserhof führt ein breiter Weg (Nr. 6) zum Ausgangspunkt zurück nach Oberbozen.
Tourinfo:
Oberbozen – Lobishof – Moserhof – Kaserhof – Oberbozen Gehzeit ca. 2 Std. Alternative: ab dem Moserhof über Klobenstein wandern und mit der Rittner Bahn zurück nach Oberbozen fahren.
Die Seilbahn ab Bozen (Talstation Rittner Straße) fährt alle 4 Minuten bis 21 Uhr, danach im 12 Minuten-Takt bis 22:38 Uhr.
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