Lass dir Kapstadt auf dem silbernen Tablett servieren – mit dem roten Hop-on/hop-off-Bus dauert das zwischen knapp zwei Stunden bis zu einem ganzen Tag. Touristischer geht es kaum, praktischer aber auch nicht. Die Logenplätze auf dem halb offenen Oberdeck bieten den besten (Über-)Blick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, inklusive Audioguide, auch auf Deutsch. Ein- und aussteigen, wo es gefällt, im 20-Minuten-Takt.
Die blaue Linie (Blue Peninsula) fährt durch die Innenstadt, zum Kirstenbosch Garden und über Hout Bay entlang der spektakulären Küste zurück.
Wer weniger Zeit hat, nimmt die kürzere Red City oder die Yellow Downtown Tour durch das Zentrum. Weinfans können beim Stopp Constantia Nek zur Purple Wine Tour umsteigen und sich im Groot Constantia Wine Estate durch den Keller verkosten.
Zum ersten Mal in Kapstadt? Nimm den roten Bus!
Tickets gibt in der Long Street Nr. 81 oder neben dem Two Oceans Aquarium an der V&A Waterfront – beide sind ideal als Start- und Endpunkt. Wir starten an der Waterfront, das Auto lassen wir auf einem der günstigen Parkplätze ganz in der Nähe (gegenüber The Lookout).
Vom Aquarium rollt unser Bus durch die Long Street (Titelfoto) mit ihren African Craftmarket Stores, Coffee-Shops, dem urigen Plattenladen (mit dem besten African Groove auf CD), vorbei an der Grand-Daddy-Skybar, einem würdigen Platz für den Sundowner.
Was wir vom Bus aus leider nicht sehen, aber definitiv einen Besuch wert ist: Bo-Kaap, das bunte kapmalaische Viertel.
Bald taucht auf der rechten Seite der Tafelberg auf, und zwar ohne Tischtuch, wie die Kapstädter es nennen, wenn der Berg sich wolkenfrei zeigt. Sollte das bis zum Nachmittag so bleiben, gehen wir hoch. Eigentlich müssten wir sofort rauf, doch leider hält nur die rote Linie an der Talstation. Übrigens: Einen richtigen Gipfel hat der Tafelberg nicht, eher ein Plateau von 1.085 Metern am höchsten Punkt. Und so eben ist wie er von unten erscheint, ist der Tafelberg auch nicht.
Beim Halt am Kirstenbosch steigen wir aus, Proteas gucken. Der botanische Garten gilt als einer der schönsten der Welt. Der frühere Premierminister Cecil Rhodes hat den Garten 1913 anlegen lassen, um zu verhindern, dass das Gebiet verbaut wird und um die Pflanzenvielfalt am Kap zu erhalten. Bis heute achtet man streng darauf, dass nur heimische Pflanzen wachsen. Auf dem Canopy Tree Walk spazieren wir in die Baumkronen – eine ungewohnt hübsche Perspektive.
Weiter geht’s mit dem übernächsten Bus Richtung Hout Bay. Wer will, kann in Imizamo Yethu einen weiteren Stop einlegen und mit einem Guide durch den Township laufen oder die T-Bag-Designs-Manufaktur besuchen. Dort entstehen aus gebrauchten Teebeuteln kleine Kunstwerke: Taschen, Grußkarten, Lesezeichen oder Tischsets. Für uns ein hübsches Souvenir, für die Frauen aus Imizamo Yethu wichtiges Einkommen.
Aus der einstigen Fischersiedlung wurde die „Republic of Hout Bay“, ein beliebtes Touristenziel mit vielen Restaurants und horrenden Immobilienpreisen. Hübsch ist die Bucht immer noch.
Das Beste zum Schluss: Von Hout Bay windet sich die Straße direkt am Atlantik entlang, unterhalb der 12 Apostel, durch das ruhige Bakoven und das schicke Camps Bay, durch Clifton mit seinen an den Fels geklebten Häusern, Sea Point mit dem überdimensionierten Fußballstadion und Green Point zurück zur Waterfront. Wind im Haar, Salzluft in der Nase, eine atemberaubende Kulisse vor Augen und ein Stop-and-Go-Tempo, dass selten so gelegen kommt.
Am Aquarium beenden wir unsere Tour und schauen drinnen den Haien ins Auge. Der restliche Nachmittag gehört der Waterfront. Das ehemalige Hafenbecken wurde umfunktioniert und lockt mit Cafés, Läden, Boots- und Helikoptertouren nicht nur Touristen zum Zeitvertreib. Ein paar ausgezeichnete Restaurants sind auch beliebter Treffpunkt für die Kapstädter.
Blue Mini Peninsula Tour ab 150 ZAR, Information und Buchung: Sightseeing South Africa
Die Tour wurde unterstützt von Cape Town Travel.
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