Zandvoort ist mehr als nur ein Badeort. Egal ob du die Natur im Nationalpark Zuid-Kennemerland, die Küste oder die Waterleidingduinen erkunden möchtest – wer gern wandert, ist hier goldrichtig.
Als Zandvoort aan Zee noch ein Fischerdorf war, bestimmte harte Arbeit den Tag. Die Männer fuhren hinaus aufs Meer und die Fische, die sie fingen, trugen die Frauen auf den Markt in Haarlem. Mit schweren Körben auf dem Rücken liefen sie barfuß durch die Dünen.
Inhaltsverzeichnis
In Zandvoort wandern auf den Spuren der Fischläuferinnen
Auf den Spuren der Fischersfrauen führt heute der Wanderweg „Stinkende Eimer“ rund 12 Kilometer von Zandvoort nach Haarlem.
Vom Startpunkt am Strand verläuft die Route durch das Zentrum von Zandvoort. Hier passiert man den Ort, an dem früher der „Kousenpaal“ stand. Ein Pfahl, gegen den sich die Fischläuferinnen lehnten, um ihre Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Denn von hieraus ging es barfuß durch den Sand in Richtung Haarlem. Auf dem „Visscherspad“ (dt. Fischerspfad), eine der ältesten Verbindungen zwischen Zandvoort und Haarlem, führt der Weg durch den Nationalpark Zuid-Kennemerland.
Unterwegs kommt man am Restaurant „Kraantje Lek“ vorbei (Titelfoto). Den Namen verdankt der Ort einer Pumpe, mit der man Wasser aus der Düne nach oben fördern konnte. Die Fischläuferinnen legten hier früher eine Pause zum Trinken ein.
Im Ausflugs-Restaurant „Wapen van Kennemerland“ ein Stückchen weiter, gönnten sich die Fischläuferinnen auf dem Rückweg nach Zandvoort eine weitere Pause, um sich zu stärken. Die leeren, stinkenden Eimer blieben draußen vor der Tür, deshalb nannten die Einheimischen das Lokal bald nur noch „Stinkende Emmer“.
Von hieraus wandern wir direkt ins Zentrum von Haarlem, zum „Grote Markt“, wo noch immer die historische Vishal zu finden ist, in der die Zandvoorter Fischläuferinnen ihre Ware zum Kauf anboten. Heute dient das Gebäude als Ausstellungsraum und liegt in bester Gesellschaft zur beeindruckenden Kirche „De Grote of St.-Bavokerk“, zum Frans Hals Museum und zahlreichen Lokalen.
Während die Frauen den ganzen Weg zurück laufen mussten, nehmen wir den Zug, der Zandvoort in rund 15 Minuten erreicht.
Das malerische Küstenstädtchen an der niederländischen Nordsee bietet noch jede Menge weiterer Wanderungen, die das Herz jedes Naturliebhabers höher schlagen lassen.
In den Amsterdamer Wasserleitungsdünen darf man auch abseits der Wanderpfade herumstreifen. Hier ist der größte Rotwildbestand der Niederlande zuhause. Auch sind die Spuren des Zweiten Weltkriegs noch gut zu sehen. Von den Bunkern sind viele noch zu sehen, andere sind teilweise von Sand und Dünen verdeckt sind. Wer sich für diesen Teil der Geschichte interessiert, kann bei einer geführten Bunkertour mehr erfahren.
Am Strand von Zandvoort wandern und Robben beobachten
Direkt am Strand entlang führt eine 17 Kilometer lange Wanderung nach Noordwijk mit schönen Aussichtspunkten, an denen man sogar Seehunde beobachten kann.
Der endlose Sandstrand lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein, bei denen das Rauschen der Wellen und die frische Meeresluft uns begleiten. Besonders außerhalb der Sommersaison, wenn weniger Touristen unterwegs sind, kann man hier die Ruhe und Weite der Küste voll und ganz auskosten.
Ein Highlight ist die Wanderung vom Südstrand Zandvoort mit Kurs auf Noordwijk. Unterwegs passieren wir das Strandreservat Noordvoort, wo ein drei Kilometer langer Weg angelegt wurde, um Vögeln und Robben am Strand eine Pause zu gönnen. Es gibt drei schöne Aussichtspunkte. Für die gesamte Strecke muss man etwa drei Stunden Gehzeit veranschlagen.
Begegnung mit Urrindern: Wisentpfad im Nationalpark Zuid-Kennemerland
Das bekannteste Dünengebiet von Zandvoort liegt im Nationalpark Nationalpark Süd-Kennemerland zwischen Haarlem und Zandvoort. Im Besucherzentrum gibt es neben einer festen Ausstellung ein gemütliches Dünencafé. Der Eintritt zum Nationalpark ist frei.
Eine einzigartige Wanderung über die Dünenkuppen von Kraansvlak führt mitten durch den Lebensraum der Wisente und mit etwas Glück begegnet man einer Herde von Urrindern, aber auch schottische Highlander, Konikpferde oder Damwild lassen sich beobachten. Die Wisente, auch die europäischen Verwandten des Bisons genannt, sind die größten Landsäugetiere Europas. Bitte beachten: Der Wisentpfad ist während der Brut- und Kalbungszeit von März bis August geschlossen. Der Aussichtspunkt Wisenten ist ganzjährig geöffnet, der Weg dorthin ab dem Nationalpark-Besucherzentrum ausgeschildert. Startpunkt der Wanderung: Eingang Noordduinen.
Detaillierte Infos zu den einzelnen Touren findest du auf der Website von Zandvoort.