Wandern oder Fahrrad fahren mit Blick auf die Reben, die Produkte lokaler Erzeuger genießen und nebenbei noch eine Menge erfahren über das Floral Kingdom – Urlaub auf der Weinfarm ist absolut in für alle, die aktiv genießen. Ein Besuch bei Delvera.
Nur 523 Meter hoch. Übersehen kann man den Klapmutskop trotzdem kaum, wenn man auf der N1 oder der R44 bei Stellenbosch fährt. Allein thront der Hügel inmitten dem Renosterveld Fynbos und trägt einen beeindruckenden Wald als Krone. Dem flüchtigen Blick entgeht allerdings, welche Schätze hier verborgen liegen. Die 300 Jahre alten Breederiver Yellowtrees zum Beispiel, die hat man früher gar nicht gesehen, sagt Nora Sperling-Thiel. Komplett verdeckt waren die von Pinien und Tannen. Erst als 2000, und 2005 ein zweites Mal, der Berg brannte, hat man sie entdeckt.
Die Klapmuts-Kuppe liegt auf dem Gelände der Farm von Noras Familie, rund 90 Minuten sind es zu Fuß bis zum Gipfel auf dem Klapmuts Hiking Trail. Vom leichten Weinbergweg bis zum Expertentrail für Mountainbiker kann jeder nach seiner Fasson das Gelände erkunden. In den Sommermonaten zwischen September und April finden geführte Vollmond-Touren statt.
Ausgangspunkt ist das Simonsberg Conservancy auf Delvera. Die Tageserlaubnis, um hochzuwandern, gibt’s bei Meurand im Dirtopia-Büro für 25 Rand. Ein Viertel davon fließt zurück in den Umweltschutz. Dirtopia kümmert sich auch um die Instandhaltung der Wege.
Knapp zehn Kilometer lang ist der Klapmutskop Hikingtrail, der als einer der schönsten Wanderwege in der Weinregion Stellenbosch gilt. Anfangs führt die Strecke gemütlich durch die Weinberge, auf den letzten Metern ist kraxeln angesagt. Durch moosverhangene, verschlungene Bäume bis auf den Gipfel, der eher ein Plateau aus riesigen Felsbrocken ist.
Sandstein, Granit und Konglomerat – der Steinmix ist der Grund für die vielfältige Flora hier: 126 einheimische Pflanzen und 16 verschiedene Baumarten. Gesichtet wurden ferner 23 Vogelarten, darunter Feuerfink und Fischadler sowie Schildkröten, Schlangen, Eidechsen, afrikanischer Klippschliefer und Stachelschweine. Von den letzten Bränden ist nur an einigen Stellen noch etwas zu sehen, langsam erholt sich der Fynbos wieder. Buchu, Proteas blühen auf der Sonnenseite, auf der anderen ist der Boden sauer, es dauert länger, bis sich die Natur regeniert hat.
Oben dann: ein 360-Grad-Panoramablick bis Paarl, wo die beiden Doppelkuppen in der Sonne tatsächlich glänzen wie Perlen. Bei gutem Wetter reicht die Sicht über die Falsebay bis zum Cape Point.
Stellenbosch Wine Route
Für die Wandertouren kann man sich im Delvera Restaurant eine Picknicktüte packen lassen mit Burger oder Chickenwrap, Obstsalat, Käse und Crackern. Schmeckt auf dem Gipfel besonders gut und stärkt für den Abstieg. Vorbei am kleinen Stausee, durch die Reben von Delheim dauert es etwas mehr als eine Stunde zurück zu Delvera.
Delvera ist nicht nur das touristische Zentrum des Weingutes Delheim. Vielmehr Basis und Anlaufstelle für zahlreiche Umweltprojekte des Simonsberg Conservancy Centre, das 2004 von fünf Weingütern gegründet wurde: Delheim, Elsenburg, East Hill, Le Bonheur und Warwick. 2011 eröffnete das Simonsberg Umweltschulungszentrum. In Wochenendkursen lernen Schüler oder Touristen in verschiedenen Projekten alles über das, was ringsherum kriecht, flattert und wächst. Wanderungen auf den Klapmutskop stehen ebenso auf dem Programm wie Baumpflanztage. Etwa 30 umliegende Weingüter beteiligen sich inzwischen an diesem Projekt.
Ein richtiges Feriendorf im Miniformat ist entstanden: sechs Bed & Breakfast-Ferienzimmer, Restaurant, Spielplatz, Kartbahn und Pferde. Lokale Handwerker und Händler verkaufen im eigenen, kleinen Marktplatz Oliven, Patès und andere Souvenirs.
Informationen und Buchung Wander- und Mountainbiketouren
Dirtopia: Tel. +27 (0)21 884 4752 oder theteam@dirtopia.co.za
Greater Simonsberg Conservancy Tel. +27 (0)79 276 36 38, www.simonsbergconservancy.co.za ; E-Mail: conservancy@delvera.co.za
3 Kommentare
Das ist auch so ein Traum von mir: ich kenne zwar schon einige der Weingüter in der Stellenbosch Weinregion, allerdings hatten wir nie Zeit, uns die Umgebung näher anzusehen. Da kommt Dein Tipp gerade recht. Vielleicht klappt’s ja nochmal mit einer Reise nach Südafrika.
Ich drück die Daumen, Monika. Sag Bescheid, wenn es soweit ist und wenn du weitere Infos brauchst.