Hochgehberge zum Runterkommen: 21 Prädikats-Wanderwege und -Spaziergänge führen zu den schönsten Orten am Albtrauf und im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. „Hochgehträumt“ startet und endet am Schloss Lichtenstein.
Dornröschen lebt in Baden-Württemberg. Im zauberhaften Schloss Lichtenstein am Rand der Schwäbischen Alb. Im Kino jedenfalls. Das spektakulär über dem Ezach-Tal hängende Schloss war einer der Drehorte, an dem das Grimm-Märchen verfilmt wurde. Wie auch die Hohenzollernburg – zwei der beliebtesten Ausflugsziele im Ländle.
Wandern, wo Dornröschen wachgeküsst wurde
Sein Aussehen verdankt Schloss Lichtenstein dem schwäbischen Dichter Wilhelm Hauff, in dessen Roman von 1826 ein Herzog Zuflucht findet in einer „Burg Lichtenstein“.
Graf Wilhelm von Württemberg war so begeistert davon, dass er diese nachbauen lies und 1842 zusammen mit seinem Cousin, König Wilhelm I. einweihte.
„Hochgehträumt“ am Albtrauf
Den Trubel am Schloss lassen wir schnell hinter uns und starten unsere Tour auf dem bestens ausgeschilderten Wanderweg gegen den Uhrzeigersinn, vorbei am Gasthof Altes Forsthaus.
Das erste Stück des Weges laufen wir durch Wiesen und herrlichen Mischwald am Albtrauf entlang – mit immer wieder traumhaften Aussichten ins Echaztal. Am Aussichtspunkt Breitenstein sogar mit Blick auf Schloss Lichtenstein.
Ohne größere Anstiege gehts gemütlich weiter zum Gießstein und dann durch lichten Buchenwald zum Wanderparkplatz Kalkofen (auch hier könnte man parken und die Runde starten).
Wer nur eine kleine Tour machen möchte, könnte hier abkürzen. Nach einem kurzen Stück Straße trifft man bald wieder auf die „hochgehträumt“-Tour und kommt wieder zum Schloss Lichtenstein.
Doch der offizielle Weg ist eigentlich viel zu schön, um ihn zu verlassen.
Weiter gehts also zur Nebelhöhle (bei unserem Besuch leider geschlossen), die sehr beeindruckend sein soll. Beim Maultaschenwirt an der Höhle finden wir jedoch ein schönes Plätzchen in der Sonne und lassen uns Kutteln und Wurstsalat schmecken.
Durch und am Wald entlang, später auf abwechslungsreichen Wiesenwegen, wandern wir anschließend im weiten Bogen zurück zum Schloss Lichtenstein.
Wer wie ich lieber in die Landschaft als ständig auf die Karte schaut, dem werden die Hochgehberge gefallen. Wie alle Premiumwege ist auch „hochgehträumt“ perfekt ausgeschildert, verlaufen also unmöglich 😉
Nach einem kleinen Abstecher zur Ruine Lichtenstein und dem Hauff-Denkmal fehlt nur noch ein schönes Foto vom Schloss selbst. Für das berühmte Motiv über dem Hang müssen wir in den Schlosshof, der zwar hübsch, aber sehr viel kleiner als gedacht ist.
Aber allein dieser Blick sind die drei Euro Obolus wert.
Wanderung rund um das Schloss Lichtenstein – praktische Infos
Hinkommen: Schloss Lichtenstein 1, 72805 Lichtenstein
Ab Stuttgart mit dem Auto über Reutlingen auf der B 312 Richtung Engstingen fahren. Parken direkt am Schloss (2 Euro Gebühr) oder Wanderparkplatz an der Nebelhöhle
Mit dem Bus (Nr. 260, 7606, 7607 und 400) bis Haltestelle Honau oder Traifelberg. Von Mai bis Oktober gibt es einen Busshuttle (Naldo-Linie 7635) vom Bahnhof Engstingen zum Schloss Lichtenstein.
Einkehren: Direkt am Schloss Lichtenstein in der Schloss-Schenke, nebenan im Alten Forsthaus oder beim Maultaschenwirt an der Nebelhöhle
Öffnungszeiten Schloss Lichtenstein: März, November und Dezember 10 – 16 Uhr | April bis Oktober 9 – 17.30 Uhr; Eintritt Schlosshof: 3 Euro, Rundgang durch das Schloss: 9 Euro; www.schloss-lichtenstein.de
Wanderweg „hochgehträumt“
Start/Ziel:
Länge:
Höhenmeter:
Schwierigkeit:
Wandergenuss:
Parkplatz am Schloss Lichtenstein
10,9 km
220
leicht