Das Lüsnertal ist eines der stillen Täler, die wir in Südtirol so gern mögen. Ein Paradies, nur ein paar Autominuten von Brixen entfernt.
Für unser “Basislager” haben wir wieder das Naturhotel Lüsnerhof gewählt. Idyllisch gelegen auf 1.100 Meter Höhe am Südhang unterhalb der Lüsneralm. Mit Blick auf den Peitlerkofel und die Plose, den Hausberg Brixens. In der Ferne grüßen die Sarntaler Alpen.
Inhaltsverzeichnis
Wandern vom Lüsnerhof aus
Weidende Kühe, das Rauschen des Gebirgsbaches, Vogelgezwitscher in den Bäumen, Zirbenduft in der Nase, kaum Verkehr – ein Ort zum Runterkommen und Auftanken. Hier brechen wir sogar mit unserer “Tradition”, an keinen Ort zweimal zu fahren. Im Lüsnerhof checken wir bereits zum dritten Mal ein. Warum wir von Südtirol nie genug bekommen, erzählen wir in diesem Artikel.
Und genießen jeden Moment: bei einer Wandertour, die entweder direkt am Haus beginnt oder deren Ausgangspunkt wir nach kurzer Fahrzeit mit dem Auto erreichen.
Also, nix wie los, die Stiefel schnüren, und rauf auf’n Berg! Kuhglocken geben den Takt vor, die Wanderstöcke klackern im Refrain, nach zwei Stunden lockt die erste Hütte. Spätestens. Käse, Speck oder Knödel schmecken auf der Alm mit Dreitausenderblick einfach himmlisch.
Aufstieg zur Kreuzwiesenalm
Die Wanderung zur familieneigenen Kreuzwiesenalm (eigene Käserei, Fleisch von eigenen Tieren) beginnt direkt am Hotel mit einem knackigen 800-Höhenmeter-Aufstieg zur Lüsneralm, mit 25 Kilometern die längste der Alpen.
Weniger anstrengend wird es, zu einem der drei Wanderparkplätze (die Rungger Straße vom Hotel aus weiter) hoch zu fahren und von dort aus loszulaufen. Die meisten Höhenmeter spart man ab dem obersten Parkplatz Schweiger Böden.
Richtig lecker finden wir den eingelegten Graukäse, aber auch Buchweizenspätzle und Almburger klingen sehr verführerisch.
Nach dem Wandern ins NaturBadl
Nachmittags gehts dann ins NaturBadl – je nach Lust und Laune ins alpine Badehaus oder eine der zehn Saunen, den Außen-Whirlpool, Naturbadeteich oder auf den „Längsten Saunapfad der Alpen“.
Die Saunen sind überschaubar groß, schon fast kuschelig, das ist gewollt so. Eine Riesensauna bauen, mit Show-Aufgüssen käme ihm niemals in den Sinn, das passe nicht in sein Konzept, erzählt uns Franz Hinteregger, der Chef des Hauses.
Die Privatsphäre seiner Gäste zu wahren im NaturellnessSpa, ist ihm wichtig. So finden wir überall „Kuschelecken“, die Liegen im Außenbereich wirken wie Inseln zum Zurückziehen. Wir fühlen uns wie im eigenen Garten.
Erstaunlich, was sich seit unserem letzten Aufenthalt vor acht, neun Jahren alles getan hat im Lüsnerhof: der Sauna-Erlebnispfad mit Flotarium (Solepavillon), einer Kabinenbahn nachempfundenen Infrarot-Gondel, Barfußpfad, 4ElementeKraftplatz sowie ein Lagerfeuerplatz.
Für die Schwitzhütte und deren korrektes Anlegen haben die Hintereggers extra einen Schamanen kommen lassen.
Unser Favorit ist die Bachsauna. Nach dem Schwitzen in der Holzhütte, ähnlich einem Baumhaus, geht’s ein paar Stufen runter zum Gargitt-Bach. Unter fünf Grad kaltem Almenwasser gibts Kneipp für den ganzen Körper. Das zweite alpine Badehaus Terra lockt mit einer AcquaSoleSauna und Ruheraum.
Im ersten Stock befindet sich unsere „Wohnung auf Zeit“. Eine hochwertig eingerichtete Wellness-Suite, komplett gebaut aus Zirbenholz, Marmor aus Laas und Dolomit-Gestein, alles sehr gut aufeinander abgestimmt. Dazu noch Whirlpool und Kamin. Und dann der Balkon mit seiner aufschiebbaren großen Glasfront: geräumig, mit Blick auf den Kräutergarten, den spiegelglatten Naturbadeteich, links die Plose.
Von rechts tönt entferntes Kuhglockengeläut, vermutlich von der weiter oben gelegenen Lüsneralm, von der auch der Gargitt-Bach hinterm Haus runter rauscht, dazu der Duft vom kräutrigen Heu der gemähten Wiese nebenan. Bis neun Uhr abends genießen wir die Abendsonne Mitte Juni auf dem Balkon, herrlich.
Nebenan, im Badehaus Quarzit, wartet ein besonderes privates Arrangement auf uns: das Badehaus-Ritual mit Zirbelkiefer-Dampfbad, Floaten in der Soleschwebegrotte, Nachruhen in der Kuschelalm. Alternativ kann man auch das Badehausmenü mit Hamam buchen.
Zirbenduft im Zimmer
Der erst 21-jährige Franz Hinteregger eröffnet 1982 den Lüsnerhof als erstes Hotel für Privatgäste in Lüsen mit 35 Betten. Durch Um- und Neubauten sind es heute 56 gut gebuchte Zimmer, vom komfortablen Naturzimmer, diversen Suiten (manche sogar mit eigener Sauna), bis zur Residenz Alma (150 Meter entfernt) und Appartements unten im Dorf.
Nichts überlässt er dem Zufall, die Zimmer plant er selbst, legt Wert auf Naturmaterialien. Wände, Decken und Möbel sind aus massivem Zirbenholz (schon der Duft, wenn man ins Zimmer kommt, ist gigantisch). Laaser Marmor und Gestein aus den nahen Dolomiten bilden einen herrlichen Kontrast.
Manchmal ist sogar der komplette Baumstamm einer Zirbe integriert oder dickere Äste, z.B. als Kleiderhaken. Gut durchdacht: Hinter Lehmwänden versteckt sich die Wandheizung.
Zirbenkieferweg: Wandern mit Blick auf Peitlerkofel & Geisler Spitzen
Am zweiten Tag starten wir zu einer wunderschönen Wanderung vom Parkplatz Kalkofen (vom Lüsnerhof, die immer schmaler werdende Straße zum Würzjoch fast bis zu deren Ende fahren, ca. 20 Minuten): dem Zirbenkieferweg.
Die mittelschwere Runde belohnt uns mit sensationellem Blick auf den Peitlerkofel und die Aferer Geisler. Da wir bei unseren Touren natürlich immer darauf achten, dass zumindest eine Alm am Weg liegt: Ein Abstecher zur Schatzerhütte lohnt sich (unbedingt probieren: die hausgemachten Schlutzkrapfen)! Vom Biergarten aus genießen wir den tollen Bergblick auf die gegenüberliegenden Spitzen von Peitler und Geisler.
Nach einer Traumtour und ausgiebiger Naturellness, freuen wir uns am Abend auf das köstliche 5-Gänge-Menü der 3/4-Natur-Genießerpension im Naturhotel Lüsnerhof. Fleisch, Fisch oder Vegetarisches stammen möglichst aus der Region – wie auch der ausgezeichnete Käse zum Abschluss.
Unser persönlicher Hauptgang-Hit: frittierter Kalbskopf. Genial zubereitet.
Die Weinkarte mit vielen, überwiegend Südtiroler Gewächsen bestückt, passt auch. Gute Namen, ob private Winzer oder Genossenschaften, deren Weine wir bei unseren Aufenthalten lieben und schätzen gelernt haben.
Übrigens: Wer am Sonntagabend zu Gast ist, kommt beim Abendessen in den Genuss einer ausführlichen Volksmusik-Session mit Michl und Hans, zwei älteren Herren aus den Nachbardörfern. Zither, Maultrommel und eine Art kleinerer Dudelsack kommen gekonnt zum Einsatz. Selbst der musikalische Hausherr lässt es sich nicht nehmen, bei ein paar Liedern mitzumischen, mit der „Ranzenquetsch“ (Akkordeon) und Tuba.
Naturhotel Lüsnerhof, Rungger Straße, 20, 39040 Lüsen, Südtirol
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Hinkommen: Mit dem Auto über den Brenner via Brixen, von Stuttgart aus ca. 5 Stunden (alternativ über Fernpass Reutte und Reschenpass, ungefähr gleich lang).
Das ist ein redaktioneller Beitrag, der unter Umständen dennoch eine werbliche Wirkung entfalten könnte. Die Reise erfolgte auf Einladung des Naturhotels Lüsnerhof. Bei meinen Recherchen arbeite ich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.