Kandolhu ist eine bezaubernde, winzige Malediven-Insel, nur 25 Minuten mit dem Wasserflugzeug von der Hauptstadt Malé entfernt. Die Insel ist so klein, dass eine Viertelstunde reicht, einmal ringsherum zu spazieren. Und hat doch alles, was das Herz begehrt. Ein Hideaway der Extraklasse – dafür gibts einen Grund.
Was macht man eigentlich auf einer Insel, die gerade mal 200 mal 200 Meter misst? Ganz einfach: nichts. Ankommen. Schuhe ausziehen (auch die dürfen sich ein paar Tage erholen) und barfuß eine Runde um die Insel drehen. Das dauert nicht lang, 15 Minuten etwa – und dann? Ein Buch lesen, schwimmen, schnorcheln … noch eine Runde um die Insel gehen. Vielleicht aber auch erst mal den inneren Drang nach Aktivität bändigen, alles erleben zu müssen.
Mir kommt der Begriff Müßiggang in den Sinn. Der wird oft in einem Atemzug mit Faulheit genannt. Zu unrecht, ist das gepflegte Nichtstun doch oft der Anfang großer Gedanken und guter Ideen. Sich selbst neu zu kalibrieren tut gut – und Kandolhu ist der perfekte Ort dafür.
Privatinsel-Feeling auf Kandolhu
Ein Fünf-Sterne-Resort, sehr privat, sehr klein. Der Unterschied zu anderen Hotels dieser Klasse liegt gar nicht unbedingt in der Ausstattung oder Qualität, vielmehr im besonderen Service. Laid back luxury, nennt es Gastgeberin Monika Angliker. Luxus ohne Zwänge. Ganz lässig im Schlabberlook Champagner schlürfen und barfuß ein Sterne-Menü genießen.
Und das ist auch, was mir sofort auffällt: Die Gäste sind angenehm unauffällig. Kein Schickimicki und Co. Das Getue, das die DNA mancher Luxushotels anscheinend ausmacht, findet man hier nicht. Stattdessen sehr viel Privatsphäre, einen aufmerksamen, sehr persönlichen Service, so dass ich mich tatsächlich bald wie auf meiner eigenen privaten Insel fühle.
Die 30 Villen in fünf verschiedenen Stilen unterscheiden sich durch ihr Design und zeichnen sich durch lokale Architektur mit moderner Inneneinrichtung aus – von den Überwasser-Villen mit privatem Pool bis hin zu den Strand-Villen mit tropischem Chic.
Sterne am Himmel und in der Küche
Mit fünf Restaurants für maximal 60 Gäste, wenn alle Häuser voll belegt sind, hat Kandolhu eine der höchsten Restaurantdichte auf den Malediven. Dass es hervorragend schmeckt, dafür sorgen allein in der Küche 27 Mitarbeiter. Die beiden Chefköche Justin und Raghu stammen aus Indien und leben seit mehr als zehn Jahren auf den Malediven. Und lassen uns gern dabei zuschauen, wie ein typisch maledivisches Curry zubereitet wird, das sich zu Hause ganz leicht nachkochen lässt.
Internationales Flair bringt ein besonderes Konzept nach Kandolhu. Regelmäßig lädt das Inselpaar Guillaume Aublet und Monika Angliker Chefköche aus aller Welt ein. Die größtenteils mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Chefs übernehmen jeweils eine Woche lang die Küche des Olive Restaurants, um die Gäste mit einem ihrer Highlights zu verwöhnen. Eine Auswahl dieser Signature-Gerichte bleibt auch nach dieser Zeit auf der Menükarte des Olive Restaurants.
Zum Beispiel die Mezze des renommierten libanesischen Fernsehkochs Joe Barza, Yoni Saada begeisterte mit einer Neuinterpretation von französischen Klassikern wie Panisse aus Kichererbsen oder Crème Brulée mit Rosmarin. Sterneköchin und Gewinnerin der Top Chef TV-Show Begoña Rodrigo aus Spanien servierte Seehecht auf Halophyten und Zitronenkraut, davon schwärmt Gastgeber Guillaume heute noch.
Das Küchenteam profitiert ebenfalls vom Wissen der Top Chefs, von denen sie sich den einen oder anderen Kniff abschauen können.
Am Strand, auf und unter Wasser
Kandolhu liegt mitten im Nord Ari Atoll, das bei Tauchern einen legendären Ruf hat angesichts von Divespots wie Maaya Thila, Hafza Thila, Bathala Thila, Malhoss und Fishhead. Für Gäste auf Kandolhu gibt es sowohl Anfängerkurse als auch Tauchgänge für erfahrene Taucher.
Doch auch wer lieber an der Oberfläche bleibt, sollte zumindest mal den Kopf unter Wasser stecken. Schnorcheln auf den Malediven ist ein Muss und das Hausriff von Kandolhu, vom Ufer aus leicht zugänglich, bietet unvergessliche Erlebnisse unter Wasser – mit oder ohne Guide.
Da sich das Riff wie ein Kreis um die Insel zieht, tauchen wir einfach am Jetty ein und schwimmen gegen den Uhrzeigersinn, ein Viertel oder die halbe Runde um die Insel. In kurzen Abständen bieten Bojenringe eine Möglichkeit auszuruhen. Zu sehen bekommen wir in diesem herrlichen Unterwassergarten Schildkröten, den ein oder anderen Riffhai und die üblichen, bunten Riffbewohner wie Papageien- oder Anemonenfische. Die ziemlich neugierig sind. Ganz ruhig im Wasser stehend, kommen sie mir so nahe als wollten sie mich küssen 😉
Wer andere Wassersportarten ausprobieren möchte: Windsurfen, Stand-up-Paddling, Katamaransegeln, Kajak- und Glasbodenkajaktouren sind ebenfalls möglich. Und natürlich auch private Bootsausflüge zum Fischen oder zum Sonnenuntergang.
Im Inneren der kleinen Insel befindet sich das Varu Spa, was in lokalen Sprache Dhivehi so viel wie Energie bedeutet, die Basis unseres Lebens. Das Angebot reicht von Massagen bis hin zu Maniküre und Pediküre. Insgesamt gibt es rund 20 verschiedene Anwendungen, bei denen zum Teil organische, mineralreiche Algen entsprechend der alten, lokalen Tradition verwendet werden.
Ich könnte jetzt noch lange schwärmen von dieser süßen, kleinen Malediveninsel, doch erleben kann man dieses Gefühl nur selbst. Ready for take off? Hier kannst du den Aufenthalt auf Kandolhu Island buchen. Es wird unvergesslich, so viel kann ich versprechen.
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Transparenzhinweis: Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Pressereise, zu der ich von den Universal Resorts nach Kandolhu eingeladen wurde. Bei meinen Recherchen nutze ich gelegentlich die Unterstützung von Destinationen, Tourismusagenturen, Veranstaltern oder Hotels. Auf den Inhalt der Berichterstattung hat dies keinen Einfluss.