Lange Küsten und traumhafte Inseln sind nur eine Seite von Spanien. Das heiße Andalusien oder die Hochebene Kastiliens im Landesinneren zeigen ganz andere, nicht minder schöne Facetten. Und in nahezu jeder Ecke des Landes wachsen Reben, inmitten herrlicher Weinlandschaften. Mit gemütlichen Tapasbars, in denen man sich mittags wie abends trifft bei einem Glas Wein und schmackhaften Häppchen.
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Die Weine sind so vielfältig wie Spanien selbst: atlantisch geprägt an den Küsten im Norden und Nordwesten, kontinental im Landesinneren und mediterran im Süden. Eine der genussvollsten Arten, Spanien zu bereisen, ist mit dem Auto auf einer der Weinstraßen. Insgesamt 13 offizielle Weinrouten gibt es im Land: die berühmten durch Rioja, Navarra und Penedès, aber auch unbekanntere wie die Route durch das Hochland von Murcia oder in Montilla-Moriles, Andalusien. Eine so schön wie die andere.
Am besten, du startest im Norden.
Besonders spektakulär ist die Weinroute entlang der Küste. Wenn du in Galizien startest und durch das Anbaugebiet Rías Baixas fährst, bist du im Reich des Albariño-Weins. Ein erfrischender, cremig-zarter Weißwein, der perfekt zu Fisch und Meeresfrüchten passt, die du dort probieren kannst. Sehenswert sind neben den schönen Stränden auch Fischerdörfer wie Sanxenxo, O Grove oder Vilagarcía de Arousa sowie der Nationalpark Islas Atlánticas.
Inhaltsverzeichnis
Spaniens grüner Norden: Rías Baixas
Ebenfalls im Norden Spaniens verläuft die Rioja-Weinstraße, an der einige der besten Weine des Landes wachsen. Traditionell bestehen Rioja-Weine aus Tempranillo, der lange im Holzfass reift; oft mit anderen Rebsorten kombiniert. Moderne Riojas bleiben deutlich kürzer im Fass und schmecken fruchtig-frisch. Nicht nur für Architekturfans spannend sind Weingüter wie Ysios oder Marques de Riscal – wahre Kathedralen des Weins.
Knapp hundert Kilometer entfernt zieht sich eine Weinroute durch das Nachbarweingebiet Navarra, durch die ein Teil des Jakobsweges verläuft. Die Weine: unkompliziert und perfekt zu Tapas, vor allem die Rosados aus Garnacha sind ausgezeichnet.
Fährst du weiter in Richtung Pyrenäen, kommst du nach Aragón im Anbaugebiet Somontano mit fruchtbetonten Weinen. Als Ausgleich zum vielen guten Essen gibt es im Naturpark Sierra y Cañones de Guara schöne Wanderwege durch atemberaubende Canyons und Schluchten.
Das Penedès, ganz im Nordosten, ist die Heimat des bekanntesten spanischen Sektes: Cava. Die gleichnamige Weinstraße führt durch das alte Kulturerbe der Gegend mit vielen Burgen und noch mehr Bodegas. Doch nicht nur Sekt, auch die Stillweine der Region schmecken ausgezeichnet.
Unbekannter ist Murcia, dessen Weine in den letzten Jahren zu den spannenden Entdeckungen in Spanien zählen. Lohnenswert: ein Bummel durch die Altstadt von Jumilla. Naturfans finden im nahegelegenen Naturpark Sierra del Carche verschiedene Touren zum Wandern oder Radeln.
Eines der größten zusammenhängenden Weinbaugebiete der Welt ist die La Mancha. Don Quijote und seine Windmühlen lassen grüßen in Form der längsten ökotouristischen Weinroute Europas. In den letzten Jahren entstanden hier anspruchsvolle Weinbauprojekte mit internationalen Sorten, vor allem in den höheren Lagen über 700 Metern. Renommierte Bodegas aus dem Norden, vor allem aus Rioja und Ribera del Duero, haben in Castilla–La Mancha investiert und produzieren moderne Rebsortenweine.
Unbedingt auch probieren: Manchego, der nirgends so gut schmeckt wie in einer der kleinen Käsereien vor Ort.
Andalusien – die Wärme des Südens
Fino, Manzanilla, Amontillado und Oloroso – rund um Jerez dreht sich alles um Sherry. An der Costa de la Luz führt die Route durch sechs Orte wie Sanlúcar de Barrameda, Chipiona, Rota, El Puerto de Santa María, Chiclana und Puerto Real. Wenn du willst, kannst hier nicht nur fantastische Weine und Tapas probieren, sondern das ganze Jahr über segeln oder golfen.
Sehenswert sind Bodegas wie Gonzales Byass, wo du bei einer Führung anschauen kannst, wie eine Solera funktioniert. Das Zusammenspiel der Rebsorte (Palomino), Meeresluft, Hefeflor und eben die Reife im Solerasystem machen den besonderen Charakter des Sherrys aus.
Etwas weiter im Landesinneren reifen im trockenheißen Klima von Montilla-Moriles ähnliche Weine aus der Rebsorte Pedro Ximenez. Die süßen PX-Weine aus den getrockneten Trauben sind eine Spezialität unter den spanischen Weinen – die stillen Weine von Montilla-Moriles noch ein echter Geheimtipp. Nicht verpassen: einen Abstecher in die Stadt Córdoba mit seiner beeindruckenden Mezquita.
Hauptrebsorten in Spanien
Wusstest du, dass es in Spanien mehr als 600 Rebsorten gibt? Doch nur etwa ein Dutzend spielt heute tatsächlich eine Rolle in der Weinproduktion. Zwei der wichtigsten: Tempranillo (auch Tinta del País oder Cencibel genannt) und Garnacha Tinta. Der edle Tempranillo liefert tiefdunkle, fruchtige Rotweine, die sich hervorragend für den Ausbau im Eichenfass eignen. In der Rioja und in Ribera del Duero spielt die Sorte die Hauptrolle. Einige der teuersten Rotweine Spaniens werden aus Tempranillo gekeltert.
Garnacha findet man in den meisten spanischen Anaugebieten. Besonders Weine, deren Trauben von alten Rebstöcken stammen, sind unglaublich konzentriert und harmonisch.
Die am meisten angebaute weiße Rebe ist Airén, vor allem in der La Mancha zu finden. Ansonsten hat bei den weißen Sorten Albariño und der aus dem kastilischen Rueda stammende Verdejo die Nase vorn. Die herrlich kräuterfruchtige Note von Verdejo und der elegante Albariño haben die Weinregionen Rias Baixas und Rueda weltweit bekannt gemacht.
Die schönsten Weinstraßen in Spanien
Navarra
www.rutadelvinodenavarra.com
Cava-Route im Penedès
www.enoturismealtpenedes.net
Rías Baixas
www.rutadelvinoriasbaixas.com
Rioja Weinroute
www.rutadelvinoderiojaalavesa.com
Somontano
www.rutadelvinosomontano.com
Sherry- und Brandyroute rund um Jerez
www.rutadeljerezybrandy.es
Jumilla
www.rutadelvinojumilla.com
La Mancha
www.caminosdelvino.org
Montilla-Moriles in Andalusien
www.turismoyvino.es
Weitere Infos:
Reiseziele in Spanien, Weinstraßen in Spanien und Weintourismus.