Wie schaffen es manche Fotografen, dich mit ihren Bildern in eine andere Welt zu versetzen? Hier sind 7 Tipps, wie deine Urlaubsfotos anderen ein Wow! entlocken.
Wer schöne Fotos machen will, muss heute keine schwere Kamera mehr mitschleppen. Selbst Profis nutzen gelegentlich ihr Smartphone für Urlaubsbilder. Gerade für die Reisefotografie ist es praktisch, die Handykamera in jeder Situation griffbereit zu haben.
Doch hast du dich schon mal gefragt, wie es manche Reisefotografen schaffen, mit ihren Bildern aus der Masse herauszustechen? Wie sie dich allein mit einem Bild in eine andere Welt versetzen, so dass du am liebsten sofort deinen Koffer packen und losfahren möchtest?
Reisen ist wunderbar und für die meisten Menschen gehört es dazu, ihre Erinnerungen mit schönen Urlaubsfotos festzuhalten. Doch Reisefotografie will gelernt sein. Viele haben das Gefühl, dass ihre Urlaubsbilder nur eine verwässerte Version ihrer Erlebnisse sind und die Magie des Ortes, die Faszination des Augenblicks nicht richtig wiedergeben.
In diesem Artikel findest du 7 Tipps für deine Reisefotografie, die du sofort umsetzen kannst. Sie werden dir helfen, das Besondere außergewöhnlicher Orte und Momente einzufangen. Deine Urlaubsbilder werden andere zum Staunen bringen.
#1 Reisefotografie-Tipps: Nutze Pinterest und Instagram, um deine Reiseroute vorzubereiten
Besonders bei der Reisefotografie ist es der Ort, der schöne Urlaubsfotos vom Alltäglichen zum “Wow”-Bereich bringt. Wenn du die Orte, die du besuchen möchtest, vorab planst, kannst du nicht nur entspannter reisen. Es bewahrt dich auch davor, Einzigartiges zu übersehen, das du sonst verpasst hättest. Oft kommt es darauf an, ein Motiv genau von einer bestimmten Stelle aus zu fotografieren. Der andere Blickwinkel macht den Unterschied.
Ich nutze vor allem für längere Reisen gern einen Reiseführer. Steht die grobe Route fest, schaue ich auf Instagram und Pinterest nach interessanten Orten. Beide Plattformen sind sehr visuell orientiert und ich finde dort Tipps, die in keinem Reiseführer stehen. Auf Pinterest bin ich zum Beispiel auf die pittoresken Dörfer im französischen Perigord aufmerksam geworden, die ich sonst sicher nicht alle besucht hätte. Den schönen Garten von Marquessac wiederum habe ich auf Instagram entdeckt.
#2 Tipps für schöne Urlaubsfotos: früh aufstehen
Viele unterschätzen den Einfluss von Licht in der Reisefotografie. So solltest du direktes Licht am Mittag, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, vermeiden, da dies harte Schatten erzeugt und das Motiv nicht richtig belichtet werden kann.
Eine wunderbare Zeit zum Fotografieren ist die goldene Stunde, wenn die Sonne tief am Horizont steht (entweder am Morgen oder am Abend) und ein weiches und warmes Licht erzeugt, das deinen Urlaubsbildern einen romantischen Touch verleiht. Beliebt in der Landschaftsfotografie und Reisefotografie ist auch die blaue Stunde. Das ist die Zeit kurz vor und kurz nach Sonnenauf- und -untergang. Es gibt verschiedene Fotos-Apps, die anzeigen, wann die goldene oder blaue Stunde am jeweiligen Standort stattfindet.
Es lohnt sich, früh aufzustehen für schöne Urlaubsfotos, auch noch aus einem anderen Grund: Die meisten Touristen schlafen um diese Uhrzeit noch und laufen dir nicht vor die Linse.
#3 Schöne Fotos machen: Kenne deine Kameraeinstellungen
Egal, ob du mit einem iPhone oder einer Spiegelreflexkamera fotografierst, wichtig ist, wie du deine Ausrüstung benutzt. Viele Leute kaufen eine teure DSLR und verwenden dann nur den Automatikmodus. Um das Ergebnis kontrollieren zu können, solltest du die drei wichtigsten Einstellungen kennen: Blende, Verschlusszeit und ISO.
Die Möglichkeit, bestimmte Einstellungen aus künstlerischen Aspekten zu wählen, gibt dir die ultimative Freiheit, das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Blende
Bei Landschaftsaufnahmen sollen meist sowohl die näheren als auch die entfernteren Bereiche scharf abgebildet werden. Dazu stellst du eine kleinere Blende (höhere Blendenzahl) ein. Bei dem Foto auf dem Almenweg in Südtirol wollte ich, dass sowohl die Hütte im Vordergrund als auch die Gipfel im Hintergrund scharf abgebildet sind. Mit einer offenen Blende (kleine Blendenzahl) dagegen kannst du den Hintergrund verschwimmen lassen und den Blick aufs Motiv im Vordergrund lenken.
Verschlusszeit
Wenn du aus der Hand fotografierst (das wird bei den meisten Situationen so sein), sollte die Verschlusszeit nicht länger als 1/250 sein, damit die Urlaubsfotos noch scharf werden. Mit längeren Verschlusszeiten kannst du andererseits sehr schöne Bewegungseffekte erzielen, dafür ist allerdings ein Stativ nötig.
ISO
Bei der ISO-Zahl gilt: Je höher, desto mehr “rauscht” das Bild. Verwende immer die kleinstmögliche ISO-Zahl, die die Lichtverhältnisse zulassen.
Profi-Tipp: Wer eine DSRL-Kamera verwendet, sollte nicht im JPEG-Format, sondern immer im RAW-Format fotografieren (ich verwende die höchste Qualitätseinstellung). Durch die Aufnahme im RAW-Format kannst du qualitativ hochwertigere Urlaubsfotos erzeugen und auch Problembilder korrigieren, die bei einer Aufnahme im JPEG-Format nicht wiederherstellbar wären (z. B. über- oder unterbelichtete Bilder).
#4 Reisefotografie: besondere Bildmotive sehen lernen
Mit der Zeit lernst du, dein fotografisches Auge zu entwickeln. Viele Leute gehen einfach an Orten vorbei, die großartige Urlaubsfotos abgeben würden, weil sie sie nicht bemerken. Ungewöhnliche Farbkombinationen wie auf dem Bild, das ich auf Paros aufgenommen habe, oder Details wie kunstvolle Geländer, abblätternde Farbe, einzigartige Muster oder Formen auf dem Boden machen aus einem Schnappschuss tolle Urlaubsbilder.
Um deinen kreativen Stil zu entwickeln, kannst du dich auch bei Instagram inspirieren lassen. Schau dir an, worauf gute Fotografen Wert legen und was deren Fotos besonders macht. Wenn du klassische Gemälde magst: Rembrandt hatte ein unglaublich gutes Gespür für den Einsatz von Licht und Bildkomposition.
#5 Perspektive wechseln – und schöne Urlaubsfotos machen
Um ein Fotomotiv bestmöglich einzufangen, musst du vorher ein paar Dinge entscheiden: Hoch- oder Querformat, Brennweite, Bildaufbau, Vorder- und Hintergrund. Entscheidend ist aber auch die Perspektive.
Die meisten Leute stellen sich hin, halten die Kamera in Augenhöhe und drücken ab. Es lohnt sich oft, mal ein paar Schritte zu gehen, auf eine Mauer zu steigen oder in die Hocke zu gehen – schon sieht selbst eine x-Mal fotografierte Sehenswürdigkeit ganz anders aus.
Wenn du wirklich gute Urlaubsbilder machen willst, dann lass dir ein wenig Zeit und schau dich um, bevor du den Auslöser drückst. Suche nach Möglichkeiten, dein Motiv in Szene zu setzen. Das kann ein Fenster sein, ein Ast oder wie auf diesem Bild die bunten Fliesen in Marrakesch. Besonders abseits der Touristenpfade, in kleinen Nebengassen, findest du wunderschöne Motive für deine Bilder.
#6 Goldener Schnitt für originellere Urlaubsfotos
Eine einfache Möglichkeit, deine Reisefotografie zu verbessern: der Goldene Schnitt. Fotos wirken harmonischer und ansprechender, wenn sich das Motiv nicht in der Mitte befindet. Für Fotografen ist der so genannte Goldene Schnitt eines der wichtigsten Bildgestaltungsmittel.
Vereinfacht ausgedrückt, drittelst du das Bild gedanklich horizontal und vertikal und platzierst dein Motiv auf einem der Schnittpunkte dieser Linien.
Beim Horizont kannst du die Drittel-Regel ebenso anwenden, positioniere ihn je nach Motiv auf eine der beiden waagerechten Linien. Solltest du beim Fotografieren mal nicht dran denken, ist das aber kein Problem. Du kannst das Bild bei der Bearbeitung später noch passend zuschneiden. Auch die meisten Foto-Apps haben eine solche Funktion. Das Raster für den Goldenen Schnitt kannst du dir bei den meisten Kameras schon beim Fotografieren anzeigen lassen, das macht die Bildkomposition super einfach.
# 7 Reisefotografie: Mach viele Fotos
Experimentiere mit verschiedenen Motiven, Perspektiven, Standorten, Licht und Tageszeiten – je mehr verschiedene Fotos du machst, desto besser verstehst du das Zusammenspiel der Faktoren, die für schöne Urlaubsbilder wichtig sind. Versuche, mit der Kamera zu spielen und dabei Spaß zu haben. Auch, wenn du die meisten Aufnahmen hinterher wieder löschst, die Chance auf ein paar perfekte Fotos steigt, wenn du nicht immer das gleiche Bild machst. Reisefotografie ist dynamisch – bewege dich oder das Motiv so lange, bis es dir gefällt.
So, das waren meine Tipps zur Reisefotografie! Viel Spaß damit und lass mich in den Kommentaren wissen, wie du damit zurechtkommst und ob du weitere Fragen hast.
2 Kommentare
Klasse Tipps. Ich mag ja das frühe aufstehen eigentlich nicht so gerne, aber man wird da immer mit richtig gutem Licht und tollen Bildern belohnt. Und noch ein Vorteil: Es läuft einem keiner ins Bild 😉
Danke für die wertvollen Tipps! Die Bilder sind einfach traumhaft. Wir besuchen bald ein Parkhotel das inmitten der Natur liegt. Da wollen wir dann auch schöne Fotos schiessen können. 🙂