Mit 1.044 Meter ist Balderschwang die höchstgelegene Gemeinde in Deutschland. Und ein Ort, der Gelassenheit ausstrahlt. Ein Platz zum Runterkommen. Das fängt schon am Riedbergpass an. Mit jedem Meter, den man ins Balderschwanger Tal rollt, spürt man eine wohltuende Unaufgeregtheit, die den Alltag hier taktet. Grasberge, Wiesen und Kühe als Kulisse.
Eine Wanderung durch das Balderschwanger Tal kommt da einer Meditation ziemlich nahe.
Los geht’s am Parkplatz vom Skigebiet Schelpenalp, nahe der Kirche. Über einen Wirtschaftsweg (evtl. durch den Zaun) kommen wir nach knapp 20 Minuten zur Höflealp auf 1.200 Meter. Das war auch schon der einzig nennenswerte Anstieg dieser Wanderung.
Wer will, kann hier schon einkehren oder ein Stück Käse kaufen. Gemacht aus der Milch glücklicher Kühe. Denen geht es hier anscheinend richtig gut. Wenn sie nicht gerade saftiges Gras fressen, lassen sich die Damen massieren. Von großen Bürsten an einer Art Mini-Autowaschanlage.
Wir biegen an der Höflealp nach rechts ab (nicht bergan dem Weg folgen) und wandern durch die Wiese parallel zum Flüsschen Bolgenach. An der nächsten Gabelung rechts auf einem Asphaltweg bis zur Brücke und auf der linken Seite der Markierung Biberstein-Alpe/Burglhütte/Feuerstätterkopf folgen.
Hinter einer weiteren Brücke gehen wir rechts leicht bergauf und am nächsten Abzweig Richtung Gerigschwend. Fast unbemerkt passieren wir an der Lappachalpe die Grenze zu Österreich. Der gelb-weiß markierte Weg führt weiter zum Waldrand, durch ein flaches Flussbett, vorbei an der Bibersteinhütte und geradeaus bis zur Bolgenach-Brücke. Die erreichen wir nach einer Rechtskurve und reichlich einer Stunde.
Tisch und Bänke am Picknickplatz haben schon bessere Zeiten gesehen, aber am Ufer links der Brücke findet sich ein lauschiges Plätzchen zur Rast. Große, blank geschliffene Steine laden ein zum Sonnenbaden und zum Füße ins Wasser hängen.
Der einzige Haken an dieser gemütlichen Tour ist der, dass man den selben Weg wieder zurück muss. Oder über die Brücke in etwa zehn bis zwanzig Minuten nach Gerigschwend läuft und mit dem Bus zurück nach Balderschwang fährt. Tipp: Direkt an der Straße liegt ein Bauernhof, wo man den Rucksack wieder auffüllen kann mit leckerem Almkäse.
Krönender Abschluss der Wanderung ist eine Massage im Hotel Hubertus Alpin Lodge & Spa. Besser noch: Man bleibt gleich für ein ganzes Wochenende dort.
Stressfrei, genussvoll, naturbewusst – Frauen wandern anders, wissen Ingola Metz und Lisa Bahnmüller. Für ihren Wanderführer haben sie 25 Touren im Allgäu beschrieben, die frau gefallen werden. Unterteilt sind diese in vier Kategorien: Auszeit, Aussicht, Meditation und Kräuter/Blumen.
Tourprofil
Schwierigkeit: leicht
Länge: ca. 9 km, 2,5 Stunden
Start: Parkplatz am Skilift Schelpenalp in Balderschwang
Einkehr: Höflealp (besser: aus dem Rucksack am Ufer der Bolgenach)
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