Der Vergleich mit Sydney ist beabsichtigt. Deshalb hat man das Opernaus in Oslo auch nicht auf irgendeinem Hügel postiert, sondern direkt am Hafen.
Wie ein treibender Eisberg, dessen wahre Größe nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, gleitet das Gebäude aus schneeweißem Carrara-Marmor ins Wasser. Anfang und Ende verschmelzen ineinander. Alles scheint in Bewegung – Stufen wechseln mit schiefen Ebenen, die schließlich auf’s Dach führen. Im Inneren dagegen diente die Dresdner Semperoper als Vorbild, das war eine Auflage der Bauherren.
Entworfen wurde das Opernhaus Oslo vom norwegischen Architekturbüro Snøhetta, das für seinen Entwurf mit dem Mies van der Rohe Award ausgezeichnet wurde.
Oslos ältestes Viertel Bjørvika wird Kultur-Hotspot
Bjørvika heißt der Stadtteil im Zentrum Oslos, dessen Mittelpunkt das Opernhaus künftig bilden soll. In einem riesigen urbanen Projekt wird momentan das gesamte Viertel im inneren Oslofjord umgestaltet zu einem Kulturzentrum. Fünftausend neue Wohnungen, Parks, Straßen entstehen, 2010 öffnete der verbindende Tunnel unter dem Fjord.
Einer der schönsten Plätze in der Innenstadt, um den Sonnenuntergang zu erleben, ist das Dach der Oper. Einfach rauf spazieren und das Lichtspiel beobachten. Ich stand über eine Stunde dort oben und es kam mir vor wie eine kleine Ewigkeit. Fjordgucken – entschleunigen auf Norwegisch. Herrlich.
Seit 2010 liegt die Skulptur im Hafenbecken vor dem Opernhaus, gestaltet von der italienischen Künstlerin Monica Bonvicini, inspiriert durch Caspar David Friedrichs „Das Eismeer“.
Sie weiß, dass sie schön ist. Lief solange vor der Linse auf und ab, bis dieses Foto entstand. Auch farblich passt sie doch hervorragend in diese Abendstimmung in Altrosa am Hafen, oder? Das Gebäude im Hintergrund war einst das Hafenlager, heute sind darin Büros untergebracht.
Im Spiegel der untergehenden Sonne werden drinnen und draußen eins – ein Highlight im wahrsten Sinne.
Englischsprachige Führungen: Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag 13 Uhr; www.operaen.no
2 Kommentare
Hallo,
Ich war vor einiger Zeit in Oslo und kann die Begeisterung nur teilen. Die Oper ist unglaublich schön und hat so Ihre eigene Magie
Absolut. Der Blick vom Dach in den Fjord oder das Lichtspiel am späten Nachmittag … einfach fantastisch.