Es lässt sich nicht leugnen: Metzingen ist eher für Shopping bekannt als für Wein. Die Outletcity mit ihren mehr als 60 Markengeschäften zieht jedes Jahr Millionen Gäste aus aller Welt an. Vom Stuttgarter Flughafen sowie einigen Hotels in der Innenstadt fahren Shuttle-Busse direkt ins Metzinger Einkaufsparadies.
Anders als ähnliche Fabrikverkäufe befindet sich die Outletcity Metzingen aber nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten im Zentrum – ideal, um sich auch die Stadt im Albvorland ein bisschen näher anzuschauen. Die hat nämlich so einiges zu bieten.
Dieser Artikel enthält Werbung für die Erlebnisregion Stuttgart.
Metzinger Weinerlebnisse: 5 Tipps für einen abwechslungsreichen Ausflug
Weinberge zum Beispiel, die man am Rand der Schwäbischen Alb kaum vermuten würde. Die Mönche, Grafen und Herzöge von Württemberg haben hier seit dem Ende des 11. Jahrhunderts Reben angebaut.
Sieben-Kelternplatz
Anscheinend eine ganze Menge, davon zeugen noch heute die imposanten Gebäude auf dem Kelternplatz, Metzingens guter Stube. Alle sieben historischen Kelterhäuser aus dem Mittelalter sind noch erhalten und geben eine bildschöne Kulisse ab für Märkte und Veranstaltungen. Neben dem Wochen- und Weihnachtsmarkt beherbergen sie die Bibliothek, das Weinbaumuseum oder auch die Vinothek der Metzinger Winzer.
Es lohnt sich auch, ein bisschen durch die umliegenden Gassen zu streifen. Gleich hinter dem Museum, im Klosterhof 9, steht ein altes Wengerterhäusle, in dem heute gelegentlich Weinproben stattfinden.
Weinbaumuseum Metzingen
In den sieben Kelterhäusern standen einst 16 Pressen von riesigen Ausmaßen. Eine davon kann man im Museum bestaunen: 12 Meter lang, 6 Meter hoch, mehr als 400 Jahre alt – und noch immer voll funktionsfähig.
Schon mal von Bodagfährtle, Räuberkarren oder Wengertschütz gehört? An insgesamt 27 Stationen reist man im Museum durch die tausendjährige Weinbaugeschichte in der Region – wer will, probiert währenddessen den einen oder anderen Metzinger Wein.
Vinothek in der historischen Kelter
In der Vinothek auf dem Kelternplatz erzählt mir Martin Koch, was den Charakter der Metzinger Weine ausmacht. Die Böden seien denen im Burgund sehr ähnlich, das prägt den Geschmack.
Ein gelungenes Beispiel ist der Grauburgunder von der Metzinger Hofsteige, den ich verkoste – ein elegant-fruchtiger Weißwein, der Lust auf ein zweites Glas macht.
Bei den Rebsorten dominieren in den Metzinger Weinbergen deutsche Sorten wie Silvaner, Müller-Thurgau, Schwarzriesling, Lemberger und natürlich, wenn auch wenig, der Lokalmatador Trollinger.
Weinerlebnisweg Metzingen-Neuhausen
Unser Tipp: den Tag in der Vinothek mit einem prickelnden Metzinger Sekt beginnen, anschließend ein paar leckere Sachen auf dem Wochenmarkt kaufen und ab in die Weinberge – zu einem Picknick mit herrlicher Aussicht auf das Ermstal.
Besonders schön ist die am Herlishäusle, ein beliebter Stopp auch bei den geführten Touren auf dem Weinerlebnisweg. Auf der Wiese rund um das Häusle und in den umliegenden Trockenmauern fühlen sich auch Eidechsen und nützliche Insekten wohl. Artenvielfalt ist den Winzern wichtig.
Der Weg verläuft oberhalb der Reben, die zum Teil an steilen Hängen wachsen. So wie eine Parzelle mit Silvaner, in der ich Weingärtnerin Margit Lämmer antreffe, die gerade im Weinberg arbeitet.
Akribisch kontrolliert sie Rebe für Rebe. Hängen zu viele Trauben an einem Trieb, schneidet sie rigoros aus, nur zwei dürfen hängenbleiben und ausreifen. “Grüne Lese” sagen die Winzer dazu. Je geringer der Ertrag, desto besser der Wein – da sich die Aromen auf weniger Beeren konzentrieren.
Zufällig haben wir ebenfalls einen Silvaner aus dieser Lage dabei für unsere Probe im Weinberg. “Blaue Mauer” steht auf dem Etikett, frei nach dem schwäbischen Dichter Eduard Mörike, dem die Schwäbische Alb wie eine blaue Mauer erschien. Beeindruckend ist die Silhouette am Horizont allemal.
Zum Weinerlebnisweg kommt man ganz einfach vom Kelternplatz Richtung Bahnhof. Offizieller Start des Weinerlebnisweges ist das Grüne Häusle. 50 Stelen mit allerlei Wissenswertem informieren über den Weinbau in Metzingen, dem südlichsten Zipfel auf der Württemberger Weinstraße.
Der Weinerlebnisweg teilt sich in zwei Rundwege von je 2,5 Kilometer Länge, die sich zu einer kleinen Wanderung verbinden lassen. Im Ortsteil Neuhausen beginnt der Weg an der Kelter.
Metzingen Outletcity
Nach Wein- und Naturgenuss zieht es mich am Nachmittag wieder in die City. Am Lindenplatz finde ich einen Platz auf der Terrasse des Olio e Pane und beobachte das emsige Treiben um mich herum.
Kaum einer, der nicht mit mindestens einer Einkaufstüte über den Platz flaniert. Angefangen hat alles in den 60er Jahren mit Hugo Boss, der in Metzingen ab Fabrik verkaufte und auch heute noch mit einem großen Store vertreten ist. Viele Weltmarken kamen in den Jahrzehnten dazu, erst im Frühjahr 2019 feierte die Outletcity den Zuwachs von weiteren 13 Luxusmarken.
Und ja, ein paar hübsche Sachen habe ich dann auch noch gekauft – und unter “Recherchekosten” verbucht.
Weitere Informationen:
Hinkommen: Mit dem Auto von Stuttgart (30 km) auf der B27 via Reutlingen. Outletcity-Adresse fürs Navi: Reutlinger Straße 63, Metzingen. Kostenlos parken könnt ihr auf dem Parkplatz an der Sieben-Keltern-Schule/Konrad-Adenauer-Platz und seid in 3 min mitten im Zentrum.
Mit dem Regionalexpress in ca. 45 min ab Stuttgart Hauptbahnhof oder ganz bequem mit den Shuttle-Bussen (Do – Sa 3x pro Tag, Fahrplan und Tickets unter www.outletcity.com/shuttle).
Übernachten: Unterkunft in Metzingen finden bei booking.com (Affiliate-Link: keine Mehrkosten für dich, kleine Provision für unsere Arbeit. Fair, oder?)
Wein erleben
Vinothek Metzingen: Am Klosterhof 2, Metzingen, www.wein-metzingen.de
Weinbaumuseum: Am Klosterhof 6, Metzingen, Öffnungszeiten Fr 17-19 Uhr, Sa 11-14 Uhr und So 14-17 Uhr (jeden 1. Sonntag im Monat öffentliche Führungen), www.weinbaumuseum-metzingen.de
Weinerlebnisweg Metzingen-Neuhausen: Zwei einfach zu gehende Rundwege von je 2,5 km Länge, die sich zu einer kleinen Wanderung kombinieren lassen.
Der Beitrag entstand in Kooperation mit der MMT Metzingen Marketing und Tourismus GmbH sowie der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH. Auf Art, Inhalt und Umfang hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.