Probiere das Original Kaiserschmarren Rezept aus der kaiserlichen Hofbackstube in Baden bei Wien. Mit Tipps vom Meisterpâtissier für perfekten, fluffigen Schmarren und Hüttenfeeling zu Hause.
Es riecht nach warmer Butter, nach karamellisiertem Zucker und einem Hauch Rum. In der kleinen Konditorei in Baden bei Wien zischt die Pfanne, während Meisterpâtissier Herwig Gasser den goldbraunen Teig mit zwei Gabeln auseinanderzupft. Fluffig, buttrig, süß – das Geräusch klingt, als würde der Sommerurlaub in Österreich noch einmal kurz Hallo sagen. Wer einmal vor seiner Schauküche stand, weiß: Kaiserschmarren ist kein einfaches Dessert. Es ist ein Stück österreichischer Seele, serviert mit Zwetschkenröster und einem Augenzwinkern.
Die Legende vom kaiserlichen Schmarrn
Wie so oft in der Küche begann alles mit einem Missgeschick. In Baden bei Wien, dort, wo einst die kaiserliche Hofbäckerei ihren Duft durch die Gassen schickte, soll einem Oberhofzuckerbäcker eine Palatschinke gründlich misslungen sein. Zu dick, zu brüchig, zu wenig majestätisch. In der Hoffnung, das Unglück zu retten, streute er Rosinen und eine Lawine aus Staubzucker darüber – und versteckte das Resultat unter einem Silberdeckel.
Der Kaiser jedoch, der bekanntermaßen Sinn für Kulinarik und Humor hatte, ließ sich davon nicht beirren. „So geb Er den Schmarrn schon her!“, soll er gesagt haben – und fand den vermeintlichen Fehltritt köstlich. Der Rest ist (süße) Geschichte. Seither steht der Kaiserschmarren für alles, was Österreichs Küche ausmacht: ein bisschen Improvisation, viel Butter und ein Händchen fürs Glück.
Das Original Kaiserschmarren Rezept aus der kaiserlichen Hofbackstube
Wer ihn so hinbekommen möchte wie einst am Hof – oder wie heute in Herwig Gassers Konditorei – braucht kein Krönchen, nur gute Zutaten und Geduld. Hier ist das Rezept für zu Hause zum Nachbacken (mit freundlicher Genehmigung von Herwig Gasser).
Zutaten für 6 Portionen:
- 8 Eiklar
- 8 Eidotter
- 5 EL (100 g) Kristallzucker
- 240 g glattes Mehl
- ½ Liter (500 g) Milch
- 60 g Rosinen
- 1 EL (10 g) Vanillezucker
- 1 EL (10 g) Rum
- Prise Salz
- 100 g Butter zum Backen
- Zucker und Butter zum Karamellisieren
- Staubzucker zum Bestreuen
Zubereitung:
- Die Rosinen heiß waschen und einige Stunden im Rum ziehen lassen – sie sind das Herzstück.
- Milch und Mehl glatt rühren, dann Eidotter, Vanillezucker und Rum einarbeiten.
- Eiklar, Kristallzucker und Salz zu festem Schnee schlagen und vorsichtig unterheben – das sorgt für die legendäre Fluffigkeit.
- In einer flachen Pfanne Butter mit den Rumrosinen erhitzen, Masse einlaufen lassen und beidseitig backen.
- Mit zwei Gabeln in Stücke reißen.
- Kristallzucker in der Pfanne karamellisieren, mit Butterflocken ablöschen und die Schmarrenstücke darin schwenken.
- Auf Tellern anrichten, mit Staubzucker bestreuen – und unbedingt mit Zwetschkenröster servieren.
Ein Tipp vom Meister: Wer die Pfanne kurz in den Ofen schiebt, bevor er den Schmarren zerteilt, bekommt eine noch luftigere Konsistenz. Und bitte – keine Hektik! Kaiserschmarren braucht Zeit, um goldbraun zu werden.
Ein Stück Österreich für zu Hause
Vielleicht ist das das Geheimnis seines Erfolgs: Kaiserschmarren schmeckt nicht nur nach Butter und Zucker, sondern nach Bergluft, Holzbank und einem klaren Sommerabend auf der Alm. Und wenn beim Wenden doch mal etwas reißt – umso besser. Der Kaiser würde sich freuen.
Beim Meister vor Ort probieren: Konditorei Süßes vom Feinsten, Hauptplatz 17, Baden bei Wien, herwiggasser.at
Warum heißt der Kaiserschmarren „Kaiserschmarren“?
Weil er – laut Legende – aus einem Unfall in der kaiserlichen Küche entstand. Der Kaiser kostete den „Schmarrn“ (also das Durcheinander) und fand ihn köstlich.
Wie wird Kaiserschmarren besonders fluffig?
Das Geheimnis liegt im Eischnee: Er muss richtig fest geschlagen und sanft untergehoben werden. Außerdem hilft es, die Masse nicht zu lange zu rühren – sonst verliert sie Luft.
Mit was serviert man Kaiserschmarren am besten?
Traditionell mit Zwetschkenröster, aber auch Apfelmus oder ein Klecks Preiselbeeren passen perfekt.
Kann man Kaiserschmarren auch ohne Rosinen machen?
Natürlich, aber dann fehlt ihm ein Stück Geschichte.