Nur eine halbe Stunde von Amsterdam entfernt – und doch noch das, was als echter Insidertipp durchgeht: Flevoland. Traumland für alle, die gern am, im oder auf dem Wasser sind. Und auch kulinarisch ist Flevoland ein lohnendes Ziel. Hier sind vier Tipps für Genießer:
Inhaltsverzeichnis
Bootshaus At Sea am Drontermeer
Die Lage ist natürlich kaum zu toppen: direkt am Drontermeer mit eigenem Bootsanleger. So einladend das Bootshaus At Sea (Titelfoto) ist, zuerst wollen wir noch ein Stündchen raus aufs Wasser.
Seeluft macht hungrig und bei einem Glas Chardonnay ist die Auswahl des Essens an sich Teil der Vorfreude. Nehme ich Seared Tuna mit Wasabi oder geschmorte Kalbsschulter? Die Ravioli sehen aber auch gut aus.
Okay, wir sind am See, also Fisch. Damit liege ich goldrichtig, es schmeckt wunderbar. Der Thunfisch ist auf den Punkt gegrillt, innen noch rosa, so wie es sein soll. Das Rumpsteak vom Kollegen leider nicht, aber die Kellnerin bot sofort an, ein neues zu bringen. Punkt für den Service.
Nachtisch oder nicht? Maracuja-Törtchen oder Käseplatte? Ach, immer diese Entscheidungen. Beides sieht sehr lecker aus, aber der Käse ist für meinen Magen heute ein bisschen zu optimistisch gewählt.
Das Ambiente im Bootshaus ist dunkel gehalten, in Braun und Petrol, modern dekoriert mit großen Lampen. Essen kann man drinnen und draußen. Wer nur eine Kleinigkeit will, kann es sich in den Loungemöbeln auf der Terrasse bequem machen.
At Sea, Drontermeerdijk 13, Dronten, www.atsea-restaurant.nl
Restaurant De Rede in Dronten
Als ich auf der Speisekarte bei den “Tapas” ankomme, hat das De Rede schon bei mir gewonnen. Eine ganze Seite nur kleine Gerichte zum Teilen, ich liebe das! Aber: Für welche(s) soll ich mich nur entscheiden? Der Plan: meine drei Reisebegleiter ebenfalls dafür zu begeistern. Gesagt, getan – und einfach alle bestellt.
Kurzzeitig stehen die Surf & Turf Tournedos mit Garnelen noch zur Debatte, aber die könne man ja später noch bestellen, wenn die Vorspeisen nicht reichen würden. Bei Weißwein und Gin & Tonic, der in drei verschiedenen Varianten angeboten wird, sitzen wir bei bester Laune und April-Temperaturen, die sich wie Sommer anfühlen, auf der Terrasse des Restaurants in Dronten. Vielleicht liegt es auch an den Glaswänden, die vor dem immer etwas frischen Wind schützen. Wenn es kühler wird, kann zusätzlich noch ein Dach drüber gefahren werden.
Der Platz vor dem Lokal ist mit Bäumen gesäumt, in der Mitte sorgen Wasserspiele für eine angenehme Geräuschkulisse. Drinnen sieht es auch sehr nett aus, die begehrtesten Plätze sind an diesem Abend aber ganz klar draußen.
Und dann geht’s los: knusprig gebratener Thunfisch mit Sesam-Avocadocreme in Yuzu-Sauce, Muschelcurry, Terrine von geräuchertem Lachs und Forelle mit Bruschettamayonnaise, Tortilla und Kimchi-Chutney, geräucherte rote und gelbe Bete mit Frischkäse und Rucola, Steak Tatare, Rindercarpaccio mit Rucolapesto und Parmesan, langsam gegarte Rippchen mit Barbequesauce, Nachos mit schwarzen Bohnen und Käse überbacken, Crostini mit grünem Spargel und Mozzarella und aufgespießte Garnelen in knuspriger Panade mit Sesam-Soja-Mayo – elf Teller, die kaum alle auf den Tisch passen, einer appetitlicher als der andere.
Und der Geschmack? Sehr lekker, jedes einzelne. Sag noch einer, die Holländer können nur Matjes …
De Rede 36-38, Dronten, derede.nu
Flantuas am Airport Lelystad
Fasten your seat belts: Während wir genüsslich in unsere Entenschenkel beißen, hebt keine hundert Meter neben uns ein Flieger ab. Das Flantuas am Flugplatz Lelystad ist einfach perfekt, um ein bisschen Fernweh zu wecken. Ready for take off …
Zum Start gibts Snappetizers oder Polderproef Chefs Keuze, kleine Köstlichkeiten wie Empanadas, Käsekroketten oder Pastramiröllchen mit Honig und Lavendelmayo. Die Klassiker im Flantuas sind bodenständiger – Ballen, Sandwich und Burger. Ab und zu serviert der Chef allerdings auch ganz abgehobene Sachen. So was wie Tulpenzwiebeln. Ja, richtig gelesen. Als ich im Frühling auf der Tulpenroute in Flevoland unterwegs war, hatte ich das Vergnügen. Gerard Flantua hat für uns ein Drei-Gang-Menü gekocht – mit Tulpen. Schmeckt ziemlich interessant: ein bisschen wie Kastanien von der Konsistenz, gleichzeitig leicht süßlich, aber doch auch bitter. Spannend war das Dessert: karamellisierte Tulpenzwiebeln in Sternanis-Sud mit selbst gemachtem Birnen-Safran-Eis.
Restaurant Flantuas, Emoeweg 4, Lelystad, www.flantuas.nl
De Boet in Urk
Leider war ich an einem Sonntag in Urk und da haben die meisten Restaurants geschlossen. Deshalb habe ich meine Reisebloggerkollegin Tanja gefragt, wie es ihr im De Boet gefallen hat. Sie hatte zwar ein bisschen Pech mit dem Wetter, sich aber dennoch auf der Stelle in den Fischerort am Ijsselmeer verliebt.
Über das De Boet sagt sie: “Mitten am Hafen von Urk liegt eines der Spitzenrestaurants von Flevoland: De Boet. Hier kommen ausschließlich frische und regionale Produkte auf den Tisch. Die Gerichte sind raffiniert auf ansprechendem Plating – das hat Sterneniveau. Während draußen Wind und Regen durch den Hafen peitschen, genieße ich die leckeren Speisen. Als Hauptgericht wähle ich in Urk natürlich Fisch und bin begeistert, wie gut er schmeckt. Die Showküche ist offen. Das gibt dem Restaurant zusätzlich ein besonderes Ambiente, riecht aber seltsamerweise nicht. Bei schönem Wetter gibt es reichlich Platz auf der Terrasse direkt am Wasser.”
De Boet, Wijk 1 61, Urk, www.restaurantdeboet.nl
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Die Reise erfolgte mit freundlicher Unterstützung von Toerisme Flevoland und dem NBTC. Bei meinen Recherchen arbeite ich zum Teil mit Tourismusverbänden, Veranstaltern und Hotels zusammen. Auf Art, Inhalt und Umfang meiner Artikel hat dies keinen Einfluss, meine Meinung bleibt wie immer die eigene.
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