Warum in Barcelona mit der Touristenherde auf Las Ramblas den anderen hinterher trotten (Einheimische lassen sich dort schon lang nicht mehr blicken), wenn 350 Kilometer weiter südlich eine Stadt wartet, die kaum weniger Charme hat: Valencia.
In Valencia ist man noch weitgehend unter sich mit den Locals – der perfekte Städtetrip also für Individualisten, Entdecker, Strandliebhaber und Feinschmecker.
Inhaltsverzeichnis
Spaniens unbekanntes Städte-Juwel
Die “kleine” Schwester haben die meisten Städtereisenden bisher nicht auf ihrem Ferienradar. So klein ist sie übrigens gar nicht als drittgrößte Stadt Spaniens.
Meine Tochter Maria war mit ihrem Freund für zwei Wochen in der Hafenstadt an der Südostküste Spaniens und hat ihre Eindrücke in dieser Fotostrecke für dich festgehalten.
Von der malerischen Altstadt mit verwinkelten Straßen, einer faszinierend gegensätzlichen Architektur, von Orangenbaumalleen mitten in der Stadt und von Plätzen mit Cafés und Bars, in denen sich bis zwei, drei Uhr morgens die Einheimischen treffen.
Aber schau selbst:
Ciudad de las Artes y las Ciencias, die Stadt der Künste und Wissenschaften
Wie in einem Science-Fiction-Film muss man sich damals gefühlt haben, als die Stadt der Künste und Wissenschaften 1998 eröffnet wurde – heute eines der Highlights von Valencia. Futuristisch wirkt die Architektur von Santiago Calatravas auch heute noch mit dem Wissenschaftsmuseum L’Hemisfèric, dem Oceanográfic oder der Brücke L’assut d’or.
Die Ciudad de las Artes y las Ciencias liegt am trockenen Turia-Flussbett, das die Altstadt umschließt, in einem schönen Park.
Sehenswert: Das Oceanogràfic gilt mit mehr als 45.000 Exemplaren von über 500 Arten als größtes Aquarium Europas. Zusammen mit dem Wissenschaftsmuseum sollte man mindestens einen ganzen Tag einplanen.
Ciudad de las Artes y las Ciencias, Av. del Professor López Piñero, 7, 46013 Valencia
Valencia von oben
Einen wunderbaren Überblick über die Stadt haben wir vom Aussichtsturm El Miguelete, dem höchsten Punkt Valencias. Der Blick reicht über die ganze Stadt – vom Gebirge bis zum Strand und über die Ciudad de las Artes y las Ciencias. Auch der Torres de Quart, der Turm auf der Stadtmauer, bietet eine gute Aussicht.
El Miguelete, Plaça de la Reina/Torres de Quart, Plaça de Santa Úrsula
Valencia: der Duft von Orangen
Dicht an dicht reihen sich die Orangenbäume an den Straßen der Stadt. Im Mai verwandeln Millionen Orangenblüten die Stadt in eine einzige Duftwolke (haben wir leider verpasst), den frisch gepressten Saft gibt’s hier das ganze Jahr.
Mmmh, lecker: Gazpacho-Eis und Erdmandelmilch
Kulinarisch muss sich Valencia ganz und gar nicht hinter Madrid oder Barcelona verstecken. Schließlich wurde die Paella hier erfunden, das Nationalgericht der Spanier.
Echt schräg dagegen sind manche Kreationen in der Gelateries Artesanes Llinares: Das Kugeleis gibt’s in den Sorten Senf, Blutwurst, Gazpacho mit Nachochips oder Gin Tonic.
Unbedingt probieren: Horchata, die berühmte Milch aus Erdmandeln. Uns hat besonders das kleine schnucklige Café Horchateria El Collado gefallen, wo diese immer frisch zubereitet wird. An heißen Tagen als Frozen Horchata besonders lecker und erfrischend.
Gelateries Artesanes Llinares, Plaça de la Reina, 6, Valencia/Café Horchateria El Collado, Plaça Doctor Collado 13
Altstadtbummel
Das Herz der Stadt schlägt an der Plaça de la Reina, dem Platz der Königin. Ziemlich touristisch, aber ebenso schön zum Schlendern ist es an der Plaça de la Virgen im Zentrum der Altstadt.
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Bioparc Valencia
Absulut begeistert sind wir vom Bioparc Valencia. Als Zoo kann man das zehn Hektar große Gelände kaum bezeichnen, denn die Tiere leben nicht in umzäunten Gehegen, sondern durch natürliche Barrieren (z.B. Höhenunterschiede) untereinander und von den Besuchern getrennt. Die einzelnen Zonen sind mit Naturmaterialien der echten Lebenswelt von Löwen, Giraffen, Elefanten oder Zebras sehr realistisch nachempfunden. Auf uns wirken die Tiere aktiver und glücklicher als in normalen Zoos.
Bioparc Valencia, Av. Pío Baroja, 3, Valencia
Vamos a la Playa de la Malvarossa
Warum uns Valencia so gut gefällt? Weil man nicht nur viel unternehmen, sondern auch an den Strand gehen kann. Städte am Meer haben einfach ein ganz besonderes Flair.
Der Stadtstrand Playa de la Malvarossa liegt direkt am ehemaligen Fischerviertel El Cabanyal. Einen Kilometer lang und großzügige 130 Meter breit, findet auch das größte Handtuch seinen Platz.
Auch nett: in den zahlreichen Boutiquen an der langen Strandpromenade stöbern oder einen Drink in einer der Strandbars nehmen.
Was sonst noch lohnt:
- die vielen kleinen Mercadillos (Flohmärkte): früh da sein, einfach treiben und die spanische Mentalität auf sich wirken lassen (Termine im Internet)
- Yachthafen Marina: Tinglados und Edificio del Reloj (Uhrengebäude) und Vieles e Vents (Wahrzeichen des Hafens), Pantalán Central (zentraler Kai), Luxusyachten, Marinas Norte und Sur (normale Schiffe)
- Jardínes del Turia: Die 9 km lange Parkanlage im trockengelegten Flussbett des Rio Turia durchzieht Valencia von West nach Ost und mündet in der Stadt der Künste und Wissenschaften. Fahrradtour oder Zug, Halt am Musikpalast
- Jardín Botánico: botanischer Garten, perfekt um der Mittagshitze zu entfliehen
- ohne Ziel durch Valencia schlendern: Jedes Viertel hat etwas Einzigartiges und Charaktervolles, man entdeckt an jeder Ecke etwas – perfekt, um sich einfach treiben zu lassen.
Text und Fotos: ©Maria Seeling
2 Kommentare
Hört sich super an und steht schon so lang auf unserer Liste. Vielleicht echt im September am schönsten…
… und weniger heiß 🙂